Brenntag-Aktie dreht ins Plus: Umsatz und Ergebnis stärker rückläufig als von Analysten erwartet
Der Chemikalienhändler Brenntag hat im dritten Quartal 2023 unter der negativen Entwicklungen der Absatzmenge und Preisdruck gelitten.
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Umsatz und Ergebnis waren stärker rückläufig als von Analysten erwartet. Bei der Prognose für das Gesamtjahr wird Brenntag etwas pessimistischer und erwartet nun ein operatives EBITA um das untere Ende der im August gesenkten Prognosespanne.
Im dritten Quartal 2023 erwirtschaftete Brenntag laut Mitteilung einen Umsatz von 4,088 Milliarden Euro, ein Rückgang von 15,4 Prozent zum Vorjahr. Der operative Rohertrag erreichte 1,001 Milliarden Euro, ein Minus von 4,3 Prozent zum Vorjahr. Das operative EBITA betrug 302,7 Millionen Euro, 15,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Beim Ergebnis nach Steuern und Dritten wies Brenntag 176,3 (Vorjahr: 246,9) Millionen Euro aus. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,18 (1,60) Euro. Analysten hatten einen Umsatz von 4,38 Milliarden Euro, ein Ergebnis nach Steuern und Dritten von 184 Millionen Euro und einem Rohertrag von 1,014 Milliarden Euro gerechnet.
"Das makroökonomische Umfeld war auch im dritten Quartal schwierig, mit anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und inflationären Tendenzen, die sich auf unsere Leistung ausgewirkt haben", sagte Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner laut Mitteilung. "Wir sahen ein gemischtes Bild in beiden Geschäftsbereichen und allen Regionen. Gleichzeitig beobachteten wir aber auch, dass sich die Marktbedingungen weiter normalisierten und die Absatzmengen, wie für das zweite Halbjahr 2023 erwartet, sequenziell leicht anstiegen", ergänzte der Manager.
Im August 2023 hat das Unternehmen die Prognose für operativen EBITA 2023 auf einen Wert zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro gesenkt. Brenntag erwartet nun ein operatives EBITA um das untere Ende der Prognosespanne. 2022 hatte Brenntag noch ein operatives EBITDA von 1,81 Milliarden Euro ausgewiesen.
So reagiert die Brenntag-Aktie
Die Brenntag-Aktie gewinnt im XETRA-Handel nach anfänglichen Verlusten zeitweise 1,42 Prozent auf 71,62 Euro.
Die Nachricht von einer geplanten Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe hatte die Titel zuvor nur kurz in positives Terrain drehen lassen. Unternehmen aus der Chemiebranche verbrauchen generell viel Energie. Die mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine stark gestiegenen Energiepreise machen den Konzernen schon lange zu schaffen. Entsprechend positiv reagierte der Chemiesektor auf die Meldung.
Letztlich konzentrierten sich die Anleger aber doch auf das Abschneiden von Brenntag im dritten Quartal und auf die weitere Entwicklung des DAX-Konzerns. Die Zahlen hätten etwas unter den Erwartungen gelegen, schrieb etwa Analyst Christian Cohrs von Warburg Research. Die Jahresziele von Brenntag lägen jetzt am unteren Ende der Spanne. Angesichts der schwachen Nachfrage sei es noch zu früh, um auf eine deutliche Verbesserung zu setzen, schrieb Analyst Christian Obst von der Baader Bank.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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