Powell-Aussagen belasten

Skeptische Stimmung an der Wall Street: Dow Jones schließt tiefrot

13.05.20 22:10 Uhr

Skeptische Stimmung an der Wall Street: Dow Jones schließt tiefrot | finanzen.net

Sorgen vor einer langsameren als bislang erwarteten Konjunktur-Erholung sorgen zur Wochenmitte an der Wall Street für kräftige Abgaben.

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Der Dow Jones ging mit einem Abschlag in die Sitzung und baute die Verluste deutlich aus. Aus dem Handel ging der US-Leitindex dann 2,17 Prozent im Minus bei 23.247,97 Punkten.

Die ohnehin schon skeptische Stimmung in Bezug auf eine baldige konjunkturelle Erholung erhielt durch Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell einen deutlichen Dämpfer. Nach dessen Ansicht ist der Ausblick für die Wirtschaft "höchst unsicher". Powell sieht erhebliche Abwärtsrisiken.

Bereits am Vortag hatten verschiedene Fed-Vertreter gewarnt, dass es mit der wirtschaftlichen Erholung nicht so glatt gehen dürfte wie allgemein erhofft. So vermutet auch Loretta Mester von der Fed-Filiale in Cleveland, dass die Wirtschaft zusätzliche Stimulierungen benötigt und die Inflation wahrscheinlich für einige Zeit niedrig bleiben dürfte. Dies hat sich am Mittwoch bestätigt, denn die US-Erzeugerpreise haben ein unerwartet kräftiges Minus von 1,3 Prozent im April gesehen - der größte Rückgang seit Beginn der Erhebung 2009.

"Sollte der Markt nicht die erwartete V-förmige Erholung sehen, dann dürfte es zu einer Korrektur kommen", sagte Nicholas Brooks, Head of Investment Research bei Intermediate Capital Group.

Dazu kommen neue Spannungen zwischen den USA und China wegen des Ursprungs der COVID-19-Pandemie. Laut einem Gesetzesvorschlag von Senator Lindsey Graham könnte Präsident Donald Trump Sanktionen gegen China erlassen, sofern das Land zu diesem Thema keine Untersuchungen einleitet. Am Markt fürchtet man neue Handelskonflikte.

US-Lagerdaten stützen Ölpreise nur kurz

Nur kurz profitieren die Ölpreise von einem überraschenden Rückgang bei den US-Öllagerdaten, geben die Gewinne rasch wieder ab. Diese fielen um 0,745 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche, während Analysten einen Anstieg um 4,7 Millionen Barrel vorhergesagt hatten. Übergeordnet befindet sich der Markt weiter im Spannungsfeld zwischen der allmählichen Aufhebung der pandemie-bedingten Einschränkungen und der Furcht vor einer langsamer als erwarteten Konjunkturerholung, was sich negativ auf die Öl-Nachfrage auswirken dürfte, heißt es.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Patrick Poend / Shutterstock.com

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