Analyst: Eine überraschende Zinsanhebung der Fed könnte die Wall Street schockieren
Medley Global Advisors rät Investoren, vorsichtig zu agieren und sich aufgrund der aktuellen Politik der Fed nicht zu sicher zu fühlen. Andere Märkte böten möglicherweise mehr Potenzial als die Wall Street.
Das größte Risiko für die US-Märkte
In einem Interview mit CNBC sprach Ben Emons von Medley Global Advisors (MGA) kürzlich über das aktuelle Potenzial am US-Markt und mögliche Risiken, die den Markt einbrechen lassen könnten. Eine schleppende Berichtssaison, die die Wirtschaft belasten könnte, zähle dabei allerdings nicht zu den vorrangigen Belastungsfaktoren. Emons befürchtet vielmehr, dass die US-Notenbank Fed eine überraschende Zinsanhebung veranlassen könnte, sollte sich eine Erholung der Wirtschaft abzeichnen, wie der MGA-Geschäftsführer CNBC erzählte. Solch ein Schritt würde die Wall Street schockieren, rechneten die Marktteilnehmer aktuell doch nicht damit. Die friedliche Einstellung der US-Notenbank gelte weiterhin als einer der größten Treiber des Marktes seit den Kurseinbrüchen Ende letzten Jahres.
"Das größte Risiko besteht darin, dass die Menschen eine sehr positive Einschätzung haben, dass es von hier aus keine Zinserhöhungen geben wird", erklärte Emons. "Obwohl die Fed innehalten und dies weiterhin kommunizieren wird, bedeutet das nicht, dass sie in Zukunft nicht erhöhen kann, wenn man bedenkt, wo sich die Wirtschaft heute befindet. Sie zeigt Stärke. Sie zeigt weiterhin einen Aufwärtstrend des BIP. Es besteht keine Gefahr einer Rezession". Die Tatsache, dass die Fed die Zinsen aufgrund dessen irgendwann wieder anheben wird, sollte daher keineswegs ignoriert werden, warnte Emons.
Emons: Andere Märkte bieten größeres Potenzial
Emons zufolge sollten sich Investoren daher nun auf andere Märkte konzentrieren. Großes Potenzial sieht er vor allem in Großbritannien, wo das Chaos rund um den Brexit lange Zeit für Unsicherheit sorgte und den Markt unter Druck setzte, wie er gegenüber CNBC berichtete. "Dies ist eine Chance, bei der der britische Markt im Vergleich zu Europa und den USA aufgrund der nun verschwindenden Unsicherheit bezüglich des Brexit wieder Auftrieb erlangt". Emons zufolge sei der Tiefpunkt am britischen Markt inzwischen erreicht, nun könnte es nur wieder bergauf gehen, weshalb Investoren ihm zufolge dort wohl größere Gewinne erwarten dürften.
Investoren mit größerer Risikobereitschaft rät Emons dagegen Investments im asiatischen Markt. Der Geschäftsführer von Medley Global Advisors zeigte sich zuversichtlich, dass schon bald eine Einigung im Handelskonflikt zwischen China und den Vereinigten Staaten erzielt werden dürfte. "Zum Beispiel Korea. Es ist sehr empfindlich gegenüber dem globalen Handel. Das ist jetzt ein ziemlich unterbewerteter Markt, und dort findet die Wende statt".
Redaktion finanzen.net
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