UBS-Aktie höher: UBS verdient mehr als erwartet
Die Schweizer Großbank UBS hat im dritten Quartal dank einer weiterhin guten Entwicklung in der Vermögensverwaltung mehr verdient als erwartet.
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Das Markt- und Wirtschaftsumfeld sei im Quartal trotz einiger Unsicherheiten weitgehend positiv gewesen, teilte die Bank mit.
Für das Quartal per Ende September berichtete die UBS ein den Aktionären zurechenbares Nettoergebnis von 2,28 Milliarden US-Dollar, nach 2,09 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Konsens nur mit 1,40 Milliarden Dollar gerechnet. Je Aktie verdiente die UBS im abgelaufenen Quartal 0,63 Cent, nach 56 Cent im Vorjahresquartal.
Die operativen Erträge stiegen auf 9,13 Milliarden Dollar, von 8,94 Milliarden vor Jahresfrist. Hier hatten die Marktbeobachter nur mit 8,51 Milliarden Dollar gerechnet. Die Kernkapitalquote CET1 verbesserte sich per Ende September auf 14,9 Prozent, von 14,5 Prozent Ende Juni
Die UBS wird ihren neuen Strategieplan am 1. Februar vorlegen, hieß es.
Großbank UBS will in den USA mit Digital-Angebot angreifen
Der neue UBS-Chef Ralph Hamers ist trotz des besten Quartalsergebnisses der Schweizer Großbank seit sechs Jahren voller Tatendrang.
"Es gibt noch so viel mehr, was wir tun können und müssen", erklärte Hamers, der seit knapp einem Jahr die Geschicke lenkt. Wohin die Reise der größten Schweizer Bank geht, war bisher erst in Umrissen klar. Doch am Dienstag setzte der Niederländer eine erste strategische Duftmarke. Der in den USA bisher vor allem auf Reiche und Superreiche ausgerichtete Vermögensverwalter will mit einem digitalen Angebot in das Massengeschäft einsteigen. "Insgesamt streben wir Wachstum an", sagte Hamers. "Darauf legen wir unser Hauptaugenmerk."
Der weltweit führende Vermögensverwalter für Millionäre und Milliardäre profitierte weiterhin von Portfolio-Umschichtungen seiner Kunden, steigenden Finanzmärkten und höheren Zinserträgen. "Die Kunden belohnen uns für das, was wir für sie tun", sagte Hamers. "Genau deshalb machen sie mit uns Geschäfte."
"Nach dem starken zweiten Quartal 2021 konnte die UBS noch einmal mehr als nachlegen - und das im traditionell eher ruhigeren dritten Quartal", erklärte ZKB-Analyst Michael Kunz. Allerdings stelle sich die Frage, wie lange das aktuell fast schon zu perfekte Umfeld anhalte. Die UBS selbst gab sich wie üblich vorsichtig: Im vierten Quartal dürften saisonale Faktoren wie eine geringere Kundenaktivität die Erträge belasten. Entwicklungen wie der neue politische Kurs Chinas könnten an den Finanzmärkten Bremsspuren hinterlassen.
Auch bei den US-Großbanken florierte das Geschäft im dritten Quartal. Neben einer regelrechten Welle an Übernahmen und Fusionen, die durch steigende Kurse an den Aktienmärkten befeuert wurden, erlaubte es die Konjunkturerholung im Heimatmarkt den Geldhäusern, weitere Milliarden an Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle aufzulösen. Die Deutsche Bank dürfte nach Einschätzung von Analysten am Mittwoch den fünften Quartalsgewinn in Folge melden.
UBS will im Heimmarkt profitabler werden
Hamers ist dabei, die als hierarchisch und komplex geltende UBS einfacher aufzustellen und die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Zudem hat er sich die verstärkte Digitalisierung des Instituts auf die Fahnen geschrieben. Seinen strategischen Marschplan will er zusammen mit neuen Finanzzielen am 1. Februar vorlegen. Analysten rechnen damit, dass er die Vorgaben hochschraubt. Im dritten Quartal übertraf die UBS mit einer Rendite auf dem harten Kernkapital von 20,8 Prozent das selbst gesteckten Ziel von zwölf bis 15 Prozent erneut deutlich. "Und während wir das tun, konzentrieren wir uns weiterhin darauf, das Wachstum der Erträge und beim Gewinn voranzutreiben", sagte Hamers.
Im Heimatmarkt will die UBS vor allem im Geschäft mit der privaten Altersvorsorge, Hypotheken und nachhaltigen Anlagen punkten. Dank der Digitalisierung aller Basis-Dienstleistungen sollen zudem die Kosten sinken. Die Effizienzsteigerungen bei gleichzeitigem Wachstum sollen den Kosten-Ertragssatz im Schweizer Geschäft bis 2025 auf rund 55 Prozent verbessern von gegenwärtig knapp 60 Prozent.
Zudem will Hamers im kommenden Jahr in den USA mit dem neuen Digitalangebot an den Start gehen. Ausgangspunkt seien die rund zwei Millionen Personen, die über ihre Arbeitgeber bereits an Vorsorge- und Mitarbeiterbeteiligungs-Programmen der UBS teilnähmen. Ihnen wolle die Bank eine neue Anlage-Plattform bieten, die auch telefonische Beratung umfasse. In einem zweiten Schritt sollen auch neue Kunden im Segment mit Vermögen von 250.000 bis zwei Millionen Dollar angesprochen werden. "Wir sind eine vertrauenswürdige Marke in den USA, wir haben erstklassige Inhalte und wir sehen die Möglichkeit, unsere Expertise einem viel breiteren Kundenkreis zugänglich zu machen", sagte Hamers.
An der Schweizer Börse gewinnt die Bankaktie zeitweise 0,31 Prozent auf 16,41 Franken.
(Dow Jones / Reuters)
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