Jungheinrich kommt dank Sparmaßnahmen robust durch die Krise - Jungheinrich-Aktie mit Kurssprung
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat das abgelaufene Geschäftsjahr dank Sparmaßnahmen und einem starken Schlussquartal besser abgeschlossen als zu Beginn der Pandemie erwartet.
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Trotz des coronabedingten Konjunktureinbruchs hat der SDax-Konzern überall mindestens das obere Ende der Prognosespanne erreicht, wie die Hamburger am Freitag mitteilten. Auch für 2021 ist Jungheinrich optimistisch.
Auch wenn die Zahlen insgesamt dennoch unter dem Vorjahr liegen, reagieren Anleger an der Börse erfreut und greifen bei der Aktie ordentlich zu. Der Kurs des Papiers klettert aktuell via XETRA um 7,87 Prozent auf 38,40 Euro. Damit erholt sich das Papier weiter ein Stück, zu Beginn des Jahres lag der Kurs mit mehr als 40 Euro aber immer noch etwas höher. Die Aktie hat seit dem Corona-Crash allerdings insgesamt einen erstaunlichen Lauf hingelegt. Mittlerweile notieren die Papiere so hoch wie zuletzt im Frühjahr 2018.
"Vor dem Hintergrund der durch die COVID-19-Pandemie erschwerten Rahmen- und Marktbedingungen sind wir mit dem Geschäftsverlauf des Jahres zufrieden", erklärte Konzernchef Lars Brzoska am Freitag laut Mitteilung. Dank Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen habe der Konzern die Auswirkungen der Pandemie "erfolgreich begrenzen können".
Der Umsatz erreichte 2020 noch 3,81 Milliarden Euro, nach 4 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Auftragseingang ging von 3,92 Milliarden auf 3,78 Milliarden Euro zurück. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte der Konzern 218 Millionen Euro nach 263 Millionen Euro. Der Umsatz sei zwar leicht zurückgegangen, kommentierte Brzoska vor Journalisten, dennoch seien das sehr gute Ergebnisse, "wenn man betrachtet, wie einschneidend die Corona-Pandemie viele Unternehmen getroffen hat".
Auch beim Ebit könne man von einem ordentlichen Ergebnis sprechen. Finanzchef Volker Hues fügte hinzu, dass beim Ebit auch noch mehrere Sondereffekte zum Tragen kämen, wie Wertminderungen, Entwicklungsausgaben und eine Corona-Prämie für die Mitarbeiter. "Das Ergebnis konnten wir nur erreichen, weil wir massiv am Thema Kosten gearbeitet haben." Der Vorstand schlägt anhand der Ergebnisse eine Dividende von 0,43 Euro je Vorzugsaktie vor, 5 Cent weniger als vor einem Jahr.
Eine große Herausforderung im abgelaufenen aber auch im laufenden Jahr seien die Lieferketten, heißt es. Jungheinrich habe es geschafft, die Lieferketten nie abreißen zu lassen. Infolge der Pandemie hätten Lieferanten immer wieder Probleme gehabt, Werke mussten zeitweise wegen Corona-Fällen schließen, erklärte Brzoska. Jungheinrich habe allerdings bereits vor der Krise eine "Taskforce" gegründet, die sich genau mit diesem Thema beschäftige, Lieferketten im Auge behalte und bei Bedarf nach Alternativen suche.
Im laufenden Jahr will Jungheinrich den Umsatz wieder auf 3,9 Milliarden Euro bis 4,1 Milliarden Euro steigern. Der Auftragseingang soll sich im gleichen Rahmen bewegen und damit auch wieder anziehen. Das Ebit soll mit einer Brandbreite zwischen 260 und 310 Millionen Euro mindestens in etwa wieder auf dem Niveau von 2019 liegen.
/knd/ssc/fba
HAMBURG (dpa-AFX)
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