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Positive Überraschung: ZEW-Index steigt im Dezember kräftig

10.12.19 17:20 Uhr

Positive Überraschung: ZEW-Index steigt im Dezember kräftig | finanzen.net

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Dezember überraschend positiv entwickelt.

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Dezember erneut wesentlich stärker verbessert als erwartet. Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 10,7 Punkte von minus 2,1 im Vormonat.

"Der Indikatorwert erreicht damit den höchsten Wert seit Februar 2018", erklärte das ZEW. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen lediglich einen Anstieg auf minus 0,1 vorausgesagt.

Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich von minus 24,7 auf minus 19,9 Punkte. Erwartet worden war nur ein Anstieg auf minus 22,3 Zähler.

"Die erneute erhebliche Zunahme der ZEW-Konjunkturerwartungen ist auf den ersten Blick überraschend", konstatierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Sie basiert auf der Hoffnung, dass sich die deutschen Exporte und der private Konsum besser entwickeln werden als bisher gedacht."

Weiterhin fragile Konjunktur

Gestützt werde diese Hoffnung von einem höher als erwarteten Außenhandelsüberschuss für Deutschland im Oktober, einem relativ robusten Konjunkturwachstum in der EU im dritten Quartal sowie einem stabilen deutschen Arbeitsmarkt. Die eher ungünstigen Zahlen für Industrieproduktion und Auftragseingänge für Oktober zeigten jedoch, "dass die Konjunktur noch immer recht fragil ist".

Im November waren die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits mit einem Plus von 20,7 Punkten wesentlich kräftiger gestiegen als erwartet. Der Index der Lagebeurteilung hatte sich um 0,6 Punkte erhöht, was allerdings unter den Erwartungen lag.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Dezember ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator stieg um 12,2 gegenüber dem Vormonat auf 11,2 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum erhöhte sich um 4,9 auf minus 14,7 Zähler.

MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: ZEW