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Nach Abgang von GameStop-CEO: Jim Cramer nimmt GameStops aktivistischen Investor Ryan Cohen in die Pflicht

27.04.21 23:50 Uhr

Nach Abgang von GameStop-CEO: Jim Cramer nimmt GameStops aktivistischen Investor Ryan Cohen in die Pflicht | finanzen.net

Der ehemalige Hedgefondsmanager Jim Cramer sieht GameStop nach dem Rücktritt des CEO längst nicht in ruhigerem Fahrwasser. Alles, was nun beim Unternehmen passiere, werde Investor Ryan Cohen verantworten müssen, betont der Marktexperte.

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• GameStop-Chef hat Abgang angekündigt
• Großinvestor Cohen muss nun mit seiner Vision überzeugen
• Cramer sieht Cohen in der Verantwortung



Obwohl der Chef des angeschlagenen Videospielehändlers GameStop, George Sherman, eine überragende Rendite für Aktionäre infolge eines massiven Anstiegs des Aktienkurses von GameStop erzielen konnte, nimmt der Manager nun seinen Hut und wird seinen CEO-Posten abgeben. Für Marktbeobachter ist dies keine Überraschung, denn der massive Anstieg des Aktienkurses unter der Leitung von Sherman ist nicht auf eine überzeugende Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Im Wesentlichen war das Kursplus der Tatsache zu verdanken, dass die GameStop-Aktie Ende Januar zum Spielball der WallStreetBets-Bewegung wurde, die mit konzertierten Aktienkäufen sogar etablierte Hedgefonds mit Short-Positionen auf GameStop in finanzielle Schwierigkeiten brachte.

Aktivistischer Investor Cohen muss nun die Richtung weisen

Nun, nach seinem Rücktritt und noch bevor klar ist, wer den CEO-Posten jetzt übernehmen soll, wird es an Board-Mitglied Ryan Cohen liegen, die künftige Entwicklung von GameStop zu verantworten, glaubt Marktexperte Jim Cramer. Cohen selbst gehört zu den größten Investoren von GameStop. Lange bevor Kleinanleger im Reddit-Unterforum r/WallStreetBets die Aktie für sich entdeckt haben, hat sich der Gründer von Chewy durch sein Investmentunternehmen RC Ventures bereits in das kriselnde Unternehmen eingekauft - 12,9 Prozent Abteile an GameStop hält er inzwischen.

Cohen gilt als aktivistischer Investor, der schon vor einiger Zeit seine Vision für die Zukunft von GameStop skizziert hat: Er will das Unternehmen digitalisieren. Geht es nach ihm, wird der Videospielhändler ein Technologieunternehmen mit Schwerpunkt auf E-Commerce. Diese Tatsache, dass Cohen bei dem Unternehmen eingestiegen ist, war offenbar einer der Gründe, wieso ausgerechnet die GameStop-Aktie in den Fokus von Kleinanlegern geraten ist und zur "Meme"-Aktie wurde. "Cohen half bei der Gründung von Chewy (CHWY), was für viele Menschen ausreicht, um zu glauben, dass er GameStop neu erfinden kann", so Jim Cramer kürzlich bei "TheStreet". Immerhin griff der Investor bereits in kurzer Zeit durch und ersetzte Teile des Boards mit ehemaligen Chewy- und Amazon-Managern, auch Sherman ist dem Vernehmen nach ein Opfer von Cowens Firmenpolitik geworden.

Alle Augen auf Cohen

Cramer selbst glaubt nicht, dass Cohen einen konkreten Plan für die Zukunft von GameStop hat. Und der Investor steckt seiner Ansicht nach mit dem Abgang von Sherman in der Zwickmühle: "Jetzt, wo Sherman draußen ist, wird alles, einschließlich aller Fehler, auf Cohen zurückfallen", so der ehemalige Hedgefonds-Manager. Er könne sich nun nicht mehr darauf berufen, dass die guten Schritte Cohen zugeschrieben werden, während alles Schlechte Sherman in die Schuhe geschoben werden könne, so Cramer sinngemäß.

Die Zukunft des Unternehmens liege nun bei ihm und "wenn Cohen klug ist, wird er einfach gar nichts tun", so Cramer bei "TheStreet" weiter. Denn sobald er etwas versuche, werden die Kritiker in Massen auftauchen und ihn auf seine Fehler hinweisen. Sobald die Erwartungen verschwinden, werde die Aktie fallen. "Und jetzt, da Cohen keinen CEO mehr hat, dem er die Schuld geben kann, wird die Schuld auf ihn zurückfallen", betont der Experte.

Allzu optimistisch scheint Cramer nicht zu sein, dass die digitale Transformation bei GameStop gelingt: "Ich hoffe, es gibt einen Plan für die WallStreetBets-Leute jenseits von GameStop, denn irgendwann gibt es dazu nichts mehr zu sagen und vielleicht verschwinden sie dann einfach".

Redaktion finanzen.net

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