Lufthansa-Aktie dennoch fester: Lufthansa-Tochter Eurowings wird bestreikt
Mit einem ganztägigen Streik haben Piloten der Fluggesellschaft Eurowings am Donnerstag für zahlreiche Flugausfälle bei der Lufthansa-Tochter gesorgt.
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Zehntausende Passagiere mussten auf andere Flüge oder die Bahn ausweichen - oder ihre Reise verschieben.
Nach Angaben von Eurowings fiel gut die Hälfte aller Flüge aus. Die Airline ging davon aus, auch am Streiktag insgesamt über 30 000 Fluggäste ans Ziel zu bringen, wie ein Eurowings-Sprecher am Donnerstag sagte. Damit komme mehr als die Hälfte der gebuchten Passagiere ans Ziel. Durchschnittlich führt die Lufthansa-Tochter täglich rund 500 Flüge durch zu Reisezielen in Deutschland und Europa.
Dass Eurowings trotz des Streiks noch knapp die Hälfte der geplanten Flüge anbieten konnte, lag vor allem daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen waren. Sie fliege "unter Vollast", hieß es. Außerdem setzte die Airline Flugzeuge von Partnergesellschaften ein, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte die Eurowings-Piloten zum Streik aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag gescheitert waren. Besonders hart betroffen von der Streikaktion waren die deutschen Flughäfen. Allein in Düsseldorf, dem größten Standort von Eurowings, wurden nach früheren Angaben des Flughafens 118 Flüge abgesagt. In Köln/Bonn wurden 61 der geplanten 90 Verbindungen gestrichen, in Hamburg 72 und in Stuttgart 54 Flüge. Da Eurowings die Kunden rechtzeitig informiert habe, habe es an den Airports aber keine Probleme gegeben, hieß es übereinstimmend an den Flughäfen.
Der Gewerkschaft VC geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten. "Auch nach Streikbeginn haben wir noch keine Signale für Bewegung bei Eurowings bekommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Dabei habe das Thema große Bedeutung. "Wenn man immer am Limit schafft, ist das problematisch. So etwas hält man nur eine begrenzte Zeit aus."
Eurowings kritisiert den Streik schon vor Beginn als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen "in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten" maßlos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.
Zwar ist der Streik auf einen Tag begrenzt, dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass manche Passagiere auch am Freitag noch hier und da mit Problemen konfrontiert werden. Eurowings betonte, das Unternehmen treffe derzeit alle Vorbereitungen, um direkt nach Streikende zu einem normalen Flugbetrieb zurückzukehren. Ein Cockpit-Sprecher sagte allerdings: "Es dürfte Anlaufprobleme geben, weil Flugzeuge infolge des Streiks nicht da sind, wo sie seien sollten - und auch Crews nicht am richtigen Ort sind."
Lufthansa-Papiere zeigen sich im XETRA-Handel zeitweise 0,55 Prozent fester bei 6,03 Euro.
/rea/DP/ngu
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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