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02.01.25 10:02 Uhr

Atradius-Umfrage: Deutschland Unternehmen pessimistisch wie selten

Köln (ots) -

- Nur 14 Prozent der Firmen rechnet im Jahr 2025 mit Verbesserung der

Wer­bung

Konjunktur, 32 Prozent erwarten Verschlechtung der wirtschaftlichen Lage

- Deutschland-Chef Frank Liebold: "Wir erwarten rund 25 Prozent mehr Insolvenzen

im Jahr 2025."

Bei Deutschlands Unternehmen schwindet die Hoffnung auf bessere Zeiten: Nur 14

Wer­bung

Prozent der Firmen rechnet im Jahr 2025 mit einer Verbesserung der Konjunktur.

Mit weitreichenden Folgen für die deutsche Wirtschaft. "Wir erwarten rund 25

Prozent mehr Insolvenzen im Jahr 2025", sagt Frank Liebold, Country Director

Deutschland beim internationalen Kreditversicherer Atradius. 32 Prozent der

Wer­bung

befragten Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage

und rund 54 Prozent rechnen mit keiner Veränderung. Das ist das Ergebnis einer

Umfrage von Atradius unter mehr als 470 Unternehmen.

Entsprechend negativ ist auch die Einschätzung zum Insolvenzrisiko. Knapp 30

Prozent der befragten Unternehmen schätzt die Gefahr einer Pleite in ihrer

Branche als hoch ein. Unverändert beurteilen 53 Prozent der Unternehmen die

Insolvenzlage und lediglich 17 Prozent sehen nur ein geringes Insolvenzrisiko in

ihrem Sektor. Angesichts dieser Aussichten haben die befragten Unternehmen

bereits Maßnahmen ergriffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So haben 81 Prozent

der Unternehmen ihre Kosten und 75 Prozent ihre Prozesse optimiert. 39 Prozent

passten bislang bereits ihre Preise an. Zu den weiteren Maßnahmen zählen unter

anderem die Stärkung der Liquidität sowie die Optimierung des

Forderungsmanagements.

Maßnahmen, die von zahlreichen Unternehmen bereits im Laufe des Jahres 2024

angestoßen wurden, verhindern konnten sie allerdings viele Pleiten nicht. Die

Zahl der Firmenpleiten stieg laut Creditreform im Jahr 2024 auf rund 22.400

Fälle (2023: 18.020 Unternehmensinsolvenzen). "Zahlreiche Firmen, insbesondere

Zombie-Unternehmen, die nur dank großzügiger Corona-Kredite überlebten und nach

wie vor schlecht aufgestellt sind, beginnen nun zu fallen", sagt Frank Liebold,

der davon ausgeht, dass solche Unternehmen in den nächsten ein bis zwei Jahren

vom Markt verschwunden sein werden. Fortsetzen wird sich nach seinen Worten die

Krise der Baubranche sowie der Automobilindustrie sowie in den energieintensiven

Branchen wie Stahl, Papier oder Chemie. "Es wird weder ein kurzfristiges Ende

der Bauflaute geben noch eine kurzfristige Lösung für die kriselnde

Automobilbranche", glaubt Frank Liebold. Das Risiko einer Deindustrialisierung

in Deutschland hält er für real. "Wenn die Produktion in Deutschland schwindet,

dann zieht das viele weitere Branchen in Mitleidenschaft. Auch würden sehr gut

bezahlte Jobs hierzulande wegfallen, man denke nur an die Automobilindustrie.

Das wiederum bedeutet eine Verringerung der Konsumkraft."

Kaum Stellenabbau, mehr Neueinstellungen

Trotz der allgemein schwierigen Lage planen nur 6,7 Prozent der befragten

Unternehmen im kommenden Jahr Stellen abzubauen, 19,7 Prozent antworteten mit

"Vielleicht", aber die deutliche Mehrheit (74,4 Prozent) wollen im Jahr 2025

keine Arbeitsplätze streichen. 32,1 Prozent der befragten Firmen planen im

kommenden Jahr Neueinstellungen, 29,9 Prozent wollen vielleicht neue Mitarbeiter

ins Unternehmen holen, während 38,8 Prozent keine Neueinstellungen erwägen.

Neben internen Maßnahmen, ist nach Angaben der Atradius-Umfrage aber

insbesondere auch die Politik gefragt. Damit der Wirtschaftsstandort Deutschland

wieder in Schwung kommt, müssten dabei insbesondere vier Themen angepackt

werden: So fordern 82 Prozent der Unternehmen einen Abbau der Bürokratie, 73

Prozent eine Senkung der Energiekosten, 61 Prozent Steuererleichterungen und

schließlich 54 Prozent politische Stabilität. "Nachhaltigkeit und Klimaschutz

sind richtig und wichtig, aber aus einer Position des Wohlstands heraus kann

mehr für die Umwelt getan werden", sagt der Atradius-Manager. Weitere

Forderungen der Wirtschaft sind unter anderen die Reduzierung der Sozialabgaben,

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, die Erleichterung von Investitionen sowie

die Schaffung eines Innovationsklimas. "Bürokratiemonster wie das

Lieferkettengesetz oder die Verpackungsrichtlinie belasten die Unternehmen - sie

wollen sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können", sagt Frank

Liebold.

Politik muss die richtigen Weichen stellen

Deutschland habe viele Krisen erlebt und überstanden, daraus eine gewisse

Resilienz entwickelt. Nun müsste den Unternehmen von Seiten der Politik die

Möglichkeit gegeben werden, zu reagieren. "Wir haben die Fähigkeit, uns wieder

nach vorne zu bringen, es müssen nur die richtigen Weichen gestellt werden."

Während aus Deutschland selbst kaum Impulse für das nächste Jahr kommen, sieht

es für ganz Europa anders. 41 Prozent der befragten Unternehmen erwartet die

meisten Impulse für die Wirtschaft im nächsten Jahr aus Europa. An zweiter

Stelle folgt mit 26 Prozent Asien, worauf alleine auf China 14 Prozent

entfallen. Aus Nordamerika erwarten nur 17 Prozent die meisten Impulse für 2025.

Für die Ende November durchgeführte Umfrage wurden mehr als 470 Unternehmen

unter anderem aus den Branchen Automotive, Bau und Baumaterial, Chemie,

Dienstleistungen, Elektronik, Finanzen, IT/Software, Konsumgüter,

Landwirtschaft, Lebensmittel, Maschinenbau, Metall, Papier, Textil sowie

Transport befragt. Der Umsatz der Unternehmen liegt zwischen weniger als fünf

Millionen und mehr als einer Milliarde Euro. Die Zahl der Beschäftigten liegt

bei den befragten Unternehmen zwischen unter 100 und mehr als 1.500.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften,

Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen

Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen

Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und

Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente

(GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größten

Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter

http://www.atradius.de.

Pressekontakt:

Atradius Kreditversicherung

Niederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros y

Reaseguros

Astrid Goldberg

Pressesprecherin

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2210

E-Mail: mailto:astrid.goldberg@atradius.com

Stefan Deimer

Pressereferent

Telefon: +49 (0) 221 2044 - 2016

E-Mail: mailto:stefan.deimer@atradius.com

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