Luxus-IPO: Kommt Onlinehändler Mytheresa mit Rekordzahlen an die Börse?
Das Geschäft mit Luxusmode hatte zuletzt zahlreiche Branchenvertreter unter Druck gesetzt. Doch ein Unternehmen aus Bayern stemmt sich gegen den Trend - und zieht nun offenbar sogar einen Börsengang in Erwägung.
Werte in diesem Artikel
• Mytheresa legt Rekordzahlen vor
• Trotz schwachem Marktumfeld kann sich der Münchener Konzern behaupten
• Strategische Optionen geprüft - auch ein Börsengang möglich
Von der Boutique zum internationalen Marktplayer: Die Münchener Modeplattform Mytheresa hat in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstumstempo vorgelegt. Doch der derzeitige Eigentümer prüft aktuell Optionen für das profitable Unternehmen - eine davon ist ein möglicher Börsengang.
Rekordumsätze in schwachem Marktumfeld
377 Millionen Euro hat Mytheresa im Geschäftsjahr umgesetzt und damit ein beeindruckendes Wachstum gezeigt. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente das Unternehmen 50 Prozent mehr, hieß es in einer Mitteilung. "Wir wachsen mit fast 25 Prozent, wir sind profitabel und auch cash-positiv", betont der CEO des Unternehmens gegenüber dem Handelsblatt. Nie zuvor in der Unternehmensgeschichte hat die Modeplattform mehr umgesetzt als im aktuellen Berichtszeitraum. Dabei behauptet sich der Konzern mit Sitz in München in einem durchaus schwierigen Marktumfeld, das zuletzt viele - auch große Marktplayer - straucheln ließ.
Farfetch-Aktien waren Mitte August nach schwachen Quartalszahlen und deutlicher als erwartet ausgefallenen Verlusten um 40 Prozent eingebrochen. Dass der Konzern zeitgleich die 675 Millionen Dollar schwere Übernahme der New Guards Group, einer Plattform, die eine Reihe von Luxusmarken auf den Markt gebracht hat, angekündigt hat, brachte die Farfetch-Aktie zusätzlich unter Druck.
Auch bei dem Luxuskleidungshändler Net-a-Porter läuft es seit geraumer Zeit nicht rund. Der Zusammenschluss mit dem italienischen Kleiderhändler Yoox im Jahr 2015 brachte nicht die erhofften Erfolge, 2018 übernahm Großaktionär Richemont YNAP komplett und nahm das Unternehmen von der Börse.
Gucci, dessen Mode bei Mytheresa verkauft wird, hatte die Umsatzentwicklung des Mutterkonzerns Kering kürzlich derart belastet, dass sich die Deutsche Bank zu einer Abstufung der Kering-Aktie veranlasst sah. Und das US-Modeunternehmen PVH, das unter anderem Calvin Klein unter seinem Dach beherbergt, hatte Aktionären zuletzt wenig Hoffnung in Sachen Geschäftsentwicklung gemacht. Ebenso wie der deutsche Modehändler HUGO BOSS, der wegen des schwächelnden Geschäfts in den USA etwas vorsichtiger auf das laufende Jahr blickt.
Mytheresa: Viele Optionen geprüft
Obwohl Mytheresa in einem durchwachsenen Marktumfeld derzeit besser performt als viele Konkurrenten, ist ein Börsengang noch keine ausgemachte Sache. Das Münchener Unternehmen ist in der Hand des US-Kaufhausriesen Neiman Marcus. Der Mutterkonzern hat aber seinerseits mit enormen Problemen zu kämpfen und vor diesem Hintergrund - nur fünf Jahre nach der Übernahme - die Prüfung strategischer Alternativen für Mytheresa angekündigt. Um sich von seiner hohen Schuldenlast zu befreien, kommt neben einem Verkauf auch ein IPO des Luxusmodeunternehmens in Frage. Dem Vernehmen nach soll Neiman Marcus sowohl bei Konkurrenten aber auch Finanzinvestoren angeklopft haben, ein Deal könnte aber an den hohen Preisforderungen der Mytheresa-Mutter gescheitert sein.
Bliebe noch ein IPO, das angesichts der starken Geschäftszahlen und der Tatsache, dass Mytheresa profitabel ist, eine ansehnliche Summe in die Kassen von Neiman Marcus spülen und dem Konzern in seiner schwierigen finanziellen Lage etwas Luft verschaffen könnte. Sollte auch dies nicht umgesetzt werden, würde Mytheresa wohl weiter als Tochter unter dem Dach von Neiman Marcus existieren.
Weiteres Wachstum im Blick
Unbeeindruckt von der Unsicherheit über die Zukunft des Unternehmens zeigt sich unterdessen Mytheresa-Chef Michael Kliger, der auf die guten Zahlen im Geschäftsjahr 2019 verweist. "Das Wachstum um fast 25 Prozent bei gleichzeitiger Verbesserung der Profitabilität zeigt deutlich, dass wir nicht nur die richtige Strategie haben, sondern auch sehr gut umsetzen", so der Geschäftsführer des Unternehmens. Zeitgleich bekräftigte er die Vision,"Mytheresa zur besten Luxus-Kundenerlebnisplattform weltweit zu machen. Kundenorientierung steht im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit und unserer Ambitionen" - mit oder ohne Börsengang.
Redaktion finanzen.net
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