Ölpreise im Fokus

Fed hält Leitzins stabil: Dow Jones schließt im Minus

10.06.20 22:17 Uhr

Fed hält Leitzins stabil: Dow Jones schließt im Minus | finanzen.net

An der Wall Street hielten sich Anleger zur Wochenmitte zunächst bedeckt. Im Handelsverlauf standen die Ergebnisse der letzten Fed-Sitzung auf der Agenda.

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Der Dow Jones eröffnete bereits leichter. Im weiteren Verlauf ging es dann aber deutlicher nach unten. Zwar kam es zu einem kurzen Abstecher in die Gewinnzone, doch die Meldung, dass die Fed den Leitzins stabil hält, konnte den Kurs nicht nachhaltig stützen. Bis zum Handelsende in den USA verlor das Börsenbarometer 1,04 Prozent auf 26.989,99 Punkte.

Die Kauflust der Anleger wurde von gesunkenen Ölpreisen gedämpft, die unter der Aussicht auf steigende US-Ölreserven litten. Zudem könnten negative Konjunkturaussagen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für etwas Belastung sorgen.

OECD-Prognose belastet

Bürger, Unternehmen und Staaten müssen sich nach Einschätzung der OECD wegen der Corona-Pandemie auf äußerst schwere und lang anhaltende Folgen einstellen. Es handele sich um die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, der vor 75 Jahren endete. Für das laufende Jahr rechnet die OECD mit einem Einbruch der Weltwirtschaft um 6,0 Prozent. In den USA dürfte der Einbruch der Wirtschaft 2020 demnach 7,3 Prozent betragen.

Leitzins-Entscheid der US-Notenbank Fed

Am Abend stand dann neue geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Am Markt wurde bereits im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass die Fed bei den Maßnahmen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nachlegen wird. Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet nicht angetastet. Er verharrt damit in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent, wie aus einer Mitteilung der Fed vom Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington hervorgeht.

Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, fand angesichts der schweren Wirtschaftskrise klare Worte. Gefragt nach der sprunghaft gestiegenen Arbeitslosigkeit in den USA, sagte er, dass ein erheblicher Teil der Jobverluste dauerhaft sein könnte. Zwar könne er nicht auf verlässliche Schätzungen zurückgreifen. Die Arbeitslosenzahl könne aber durchaus in die Millionen gehen, sagte der Fed-Chef.

Komplett schwarz malen wollte Powell jedoch nicht. Als er danach gefragt wurde, ob die Welt vor einer ähnlich einschneidenden ökonomischen Krise stehe wie während der "Großen Depression" vor etwa 90 Jahren, antwortete Powell: "Ich glaube nicht, dass die Große Depression ein gutes Beispiel ist für das, was gerade geschieht." Er nannte mehrere Unterschiede, weshalb sich die Corona-Pandemie von der wohl schwersten Krise in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte unterscheide. Unter anderem verwies Powell auf die schnelle und kraftvolle Reaktion der US-Regierung sowie den grundsätzlich guten Zustand der amerikanischen Wirtschaft und des Finanzsystems.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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