Notenbanken rücken wieder in den Fokus
24.01.25 08:50 Uhr
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Deutschland wächst langsamer
Nicht die Wirtschaftsleistung, aber die Einwohnerzahl Deutschlands ist im vergangenen Jahr etwas gewachsen. Der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge wohnten Ende 2024 knapp 100.000 Menschen mehr in Deutschland als ein Jahr zuvor. Das Bevölkerungswachstum hat sich damit deutlich verlangsamt. 2023 war die Bevölkerung noch um 340.000 gewachsen und 2022 vor dem Hintergrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine um rekordhohe 1,1 Millionen. Wesentlicher Grund für das geringere Bevölkerungswachstum ist die Netto-Zuwanderung. Sie ging im Vergleich zum Jahr 2023 um gut ein Drittel zurück und bewegte sich 2024 auf dem Niveau der Jahre 2016 bis 2019. Eine geringere Netto-Zuwanderung fand vor allem aus Syrien, Afghanistan, der Türkei sowie aus Staaten der Europäischen Union statt. Es dürfte sich damit sowohl die Zuwanderung von Schutzsuchenden verringert haben als auch von Menschen, die der Arbeit wegen nach Deutschland ziehen. Ohne Wanderungsbewegungen wäre die Bevölkerung um ca. 320.000 geschrumpft - dies ist die Differenz zwischen der Zahl der Sterbefälle und jener der Geburten. Die geringere Zuwanderung dämpft das Wirtschaftswachstum und gleichzeitig macht die schwache Wirtschaftsentwicklung Deutschland unattraktiver für den Zuzug von Fachkräften. Wir rechnen daher auch für 2025 nur mit einem geringen Bevölkerungswachstum.
Zinserhöhung in Japan
Kommende Woche entscheiden die EZB und die Fed über Anpassungen ihrer Geldpolitik. Heut früh legte die Bank of Japan (BoJ) schon einmal vor. Doch während die Notenbanken hierzulande und in den USA zuletzt ihre Leitzinsen senkten, marschiert die BoJ in die entgegengesetzte Richtung. Sie hob ihren Leitzins von 0,25 % auf 0,50 % an. Das ist das höchste Niveau seit dem Jahr 2008. Zudem hob sie ihre Inflationsprognosen an, während sie ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum weitgehend unverändert ließ. Die japanische Inflationsrate wurde heute früh mit einem Anstieg auf 3,6 % für Dezember veröffentlicht. Die Kernrate verharrte bei 2,4 %. Die Zinserhöhung war an den Finanzmärkten im Wesentlichen so erwartet worden. Ein wenig konnte der Japanische Yen dennoch vom Zinsentscheid profitieren. Bereits gestern reduzierte die Türkische Notenbank erwartungsgemäß ihren Leitzins von 47,5 % auf 45 %. Für die nächsten Zinsentscheide signalisierte sie weitere Zinssenkungen. Die Norwegische Notenbank beließ ihre Geldpolitik gestern unverändert. Sie signalisierte aber, dass sie vermutlich im März erstmals in diesem Zyklus ihren Leitzins von derzeit 4,5 % senken wird.
Heute: Einkaufsmanagerindizes
Die Finanzmärkte verlebten gestern einen überwiegend ruhigen Handelstag, wenngleich DAX und S&P 500 erneut ein solides Plus von 0,7 % bzw. 0,5 % verbuchten. Frische Impulse für die Märkte könnten heute Vormittag von den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum kommen. Wir erwarten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Stimmungsaufhellung unter den befragten Einkäufern. Am Nachmittag werden in den USA Zahlen zu den Wiederverkäufen von Häusern veröffentlicht. Die Umsätze am privaten US-Wohnungsmarkt bewegen sich seit den Zinserhöhungen 2022 und 2023 auf historisch niedrigem Niveau. Die bisherigen Zinssenkungen seit September 2024 sorgten noch nicht für eine nennenswerte Belebung.
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