Normalisierung

SHEIN, Reddit und Co. offenbar vor Börsengang: Kommt es nun zu einer IPO-Renaissance?

15.12.23 21:03 Uhr

SHEIN, Reddit und Co. offenbar vor Börsengang: Kommt es nun zu einer IPO-Renaissance? | finanzen.net

In den Jahren 2020 und 2021 strebten zahlreiche Unternehmen an die Börse. In den Jahren 2022 und 2023 ging die Zahl der IPOs jedoch deutlich zurück. Wie geht es nun für den IPO-Markt weiter?

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• IPO-Zahl ging nach 2021 deutlich zurück
• Rückkehr zum eigentlichen Normalzustand
• SHEIN, Reddit, Skims und Rubrik streben offenbar an die Börse



Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 zahlreiche Unternehmen an die Börse strebten, ging die Zahl der IPOs seither zurück. Nun will der chinesische Online-Modehändler SHEIN anscheinend an die Wall Street. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, hat das Unternehmen kürzlich einen Börsengang in den USA beantragt. Es könnte eines der größten Börsendebüts 2024 werden. Laut CNN Business gibt es zudem Berichte über weitere mögliche bevorstehende IPOs. So würden auch das Community-Netzwerk Reddit, die US-amerikanische Marke für Shapewear und Bekleidung Skims und das von Microsoft unterstützte Cloud-Datenmanagement- und Datensicherheitsunternehmen Rubrik ihren Börsengang planen.

Markt achtet auf Rentabilität, Margen & Co.

Angela Lee, Professorin für Risikokapital an der Columbia Business School und Gründerin des Startup-Investmentnetzwerks 37 Angels, erklärte in einem Interview mit CNN Business, dass man die offenbar bevorstehenden Börsengänge von Skims, SHEIN und Reddit voneinander getrennt betrachten sollte. So sei SHEIN das typische Unternehmen, das um jeden Preis wachse und sehr schnell Kunden gewinnen werde. Jedoch werde sich das Unternehmen weniger um langfristige finanzielle Nachhaltigkeit oder um Klima und Umwelt kümmern. Allerdings habe sich in letzter Zeit gezeigt, dass der Markt auf Rentabilität, gute Einheitsökonomie und Margen achte und diese bevorzuge. Der Börsengang sei laut Lee daher nur ein Meilenstein - anschließend müssten sich die Unternehmen beweisen, und die öffentlichen Märkte würden den Unternehmen, die um jeden Preis wachsen, nicht so leicht verzeihen. Sollte ein Unternehmen wie SHEIN an die Börse gehen, so werde es ihrer Meinung nach den Menschen nicht zwingend ein besseres Gefühl geben.

Zahl der IPOs dürfte sich normalisieren

Lee glaubt indes trotz der anstehenden Börsengänge nicht an eine IPO-Renaissance an der Wall Street, wie sie in dem Interview mit CNN Business verriet. Sie erwarte, dass der IPO-Markt 2024 näher an ein paar Hundert Börsengänge herankommen werde, jedoch müsse zwischen der Anzahl der IPOs und den Bewertungskennzahlen unterschieden werden. Lee zufolge dürfte sich die Zahl der Börsengänge 2024 normalisieren. Sie glaube allerdings nicht, dass diese die Bewertungskennzahlen von 2019 bis 2021 erreichen werden.

Allerdings merkte Lee auch an, dass die Lage aktuell gar nicht so schlecht sei im Vergleich zu 2020 und 2021, sondern dass die Entwicklung in den Jahren 2020 und 2021 verrückt gewesen sei und es nun eine Rückkehr zum eigentlichen Normalzustand gebe. Laut Lee gingen historisch betrachtet jedes Jahr etwa 200 Unternehmen an die Börse. 2023 habe es bisher etwa 150 Börsengänge gegeben, was also tatsächlich etwas unter dem historischen Wert liege. Katastrophal erscheine die Entwicklung jedoch erst vor dem Hintergrund, dass es im Jahr 2020 480 und im Jahr 2021 1.035 Börsengänge gegeben habe. Daher dürfe man diese Jahre ihrer Meinung nach nicht als Vergleich heranziehen.

Guter Zeitpunkt für Unternehmenskäufer

Bezogen auf die Frage, ob Lee daran glaube, dass das kommende Jahr einen Wendepunkt für den 2022 ebenfalls schlecht gelaufenen M&A-Markt darstellen werde, erklärte sie gegenüber CNN Business, dass es darauf ankomme, auf welcher Seite man stehe. So sei ihrer Meinung nach aktuell ein guter Zeitpunkt für Unternehmenskäufer. Es gebe zahlreiche Unternehmen mit guten Geschäftsmodellen, einem gutem Kundenwachstum und einer guten Wirtschaftlichkeit. Für die Verkäufer sehe es derzeit jedoch nicht so rosig aus, da es sich um einen Käufermarkt handele und die Unternehmen zu viel geringeren Kursen gehandelt würden als noch vor wenigen Jahren.

Redaktion finanzen.net

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