Kräftige Verluste an der Wall Street - Chaos um Ölpreise hält an
Nach dem durch einen heftigen Ölpreisverfall bereits torpedierten Wochenstart ist es für die US-Börsen am Dienstag weiter abwärts gegangen.
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Nach wie vor verunsichern die Turbulenzen am Ölmarkt die Anleger und auch die Coronavirus-Pandemie hat die Märkte weiter fest im Griff. Hinzu kommen Spekulationen über eine angeblich ernste Erkrankung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, die laut Händlern politisch für noch etwas mehr Verunsicherung sorge. Ob Kim tatsächlich nach einer Operation in einem kritischen Zustand ist, blieb allerdings unklar
Der US-Leitindex Dow Jones sackte im Dienstagshandel um 2,67 Prozent auf 23.019,71 Punkte ab, nachdem er tags zuvor bereits 2,4 Prozent verloren hatte. Es sind die kräftigsten Verluste im Dow seit Anfang April. Auch Techwerte verloren am zweiten Handelstag der Woche erneut: Der NASDAQ Composite verlor 3,48 Prozent auf 8.263,23 Punkte. In den vergangenen zwei von teils deutlichen Gewinnen geprägten Wochen hatten sich die US-Börsen allerdings wieder spürbar von dem virusbedingten Crash erholen können.
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Mit Blick auf die Ölpreiskapriolen gingen vor allem Sorgen über zusätzlich zur Corona-Krise steigende Arbeitslosenzahlen um. Die Öl- und Gasindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in den USA. Laut dem Branchenverband American Petroleum Institute (API) beschäftigt sie mehr als zehn Millionen Menschen und trägt acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Analyst Damian Courvalin von Goldman Sachs sprach von einem "historischen Kollaps" des WTI-Ölpreises.
Sollten womöglich nun hoch verschuldete US-Ölunternehmen in Schieflage geraten, dürfte dies weitere Kreise ziehen. "Wenn diese Unternehmen ihre Außenstände nicht mehr bezahlen können, sollte man sich darum sorgen, welche Folgen das auf die Kreditmärkte und die Banken im Besonderen hat", gibt etwa Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com zu bedenken. US-Präsident Donald Trump reagierte bereits und sagte Unterstützung zu.
Unternehmensseitig standen vor allem Quartalsberichte im Blick.
NEW YORK (dpa-AFX)
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