Fed-Vize Fischer: Haben noch nicht über Zinserhöhung entschieden
Die US-Notenbank Fed hat noch nicht über eine Zinswende im September entschieden.
"Es ist noch zu früh um jetzt Aussagen über eine Leitzinsanhebung im September zu treffen", sagte Stanley Fischer, der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank am Freitag dem Fernsehsender CNBC in Jackson Hole. "Die Fed hat noch Zeit, um in den nächsten zwei Wochen die Konjunkturdaten zu beobachten."
Die zuletzt von China ausgehenden Finanzmarktturbulenzen könnten den Zeitpunkt für eine Leitzinsanhebung beeinflussen, sagte Fischer. Allerdings würden sich die Finanzmärkte auch oft rasch wieder beruhigen. Vor den Turbulenzen habe es ziemlich starke Argumente für eine Leitzinsanhebung gegeben.
TÜR FÜR ZINSERHÖHUNG IM SEPTEMBER WEITER OFFEN
Die Märkte interpretierten die Aussagen als Hinweis, dass die Tür für eine Zinserhöhung im September weiter offen ist. So gab der Eurokurs (Dollarkurs) deutlich nach und fiel unter die Marke von 1,12 US-Dollar. Der Chef der regionalen Notenbank von New York William Dudley hatte hingegen am Mittwoch die Zweifel an einer Zinserhöhung verstärkt.
Vertreter der US-Notenbank aus der zweiten Reihe gaben unterdessen widersprüchliche Signale. "Ich halte eine baldige Leitzinsanhebung für nicht angemessen", sagte Narayana Kocherlakota, Chef der regionalen Notenbank von Minneapolis, am Freitag in Jackson Hole dem Fernsehsender CNBC. Die weltweite Abschwächung der Konjunktur sei auch ein Risiko für den US-Ausblick. Dies müsse bei der Geldpolitik der Fed berücksichtigt werden.
Kocherlakota hatte sich allerdings auch schon vor den jüngsten Finanzmarktturbulenzen gegen eine Leitzinsanhebung in diesem Jahr ausgesprochen und gilt als entschiedener Gegner einer lockeren Geldpolitik.
Grundsätzlich positiver beurteilt dagegen der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, die Lage der US-Wirtschaft. Die Volatilität an den Finanzmärkten der vergangenen zehn Tagen habe den Ausblick "nicht sehr" verändert, sagte Bullard dem Fernsehsender Bloomberg TV, ebenfalls in Jackson Hole. Die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft seien gut. Es gebe also keinen Grund für die Fed ihre Strategie zu ändern. Sowohl Bullard als auch Kocherlakota sind derzeit im geldpolitischen Ausschuss nicht stimmberechtigt.
dpa-AFX
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