Aareal Bank bestätigt Ergebnisprognose - Zinsergebnis belastet Aktienkurs
Die Aareal Bank hat ihre Erwartung für den Zinsüberschuss im laufenden Jahr etwas gedämpft und damit die Anleger vergrault.
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Die im MDAX notierte Aktie verlor bis Börsenschluss am Dienstag 4,95 Prozent auf 30,90 Euro - daran konnte auch das etwas besser als erwartet ausgefallene Quartalsergebnis, die bestätigte Gewinnprognose, das erhöhe Neugeschäftsziel und die in einem harten Umfeld stabile Marge bei Neuabschlüssen nichts ändern. Für Ärger und Frust bei den Investoren sorgte am Dienstag vor allem ein Satz im Ausblick. Demzufolge dürfte die bisherige Prognose für den Zinsüberschuss nur "schwer zu erreichen" sein.
Grund für diese Warnung ist der starke Rückgang beim stark schwankenden sogenannten Abgangsergebnis, das die Aareal Bank seit diesem Jahr extra ausweist. In diesem sind die Einnahmen für vorzeitige Kreditrückzahlungen erfasst - diese seien deutlich geringer ausgefallen, da weniger Kredite vorzeitig zurückgezahlt und diese zudem eher am Ende der Laufzeit erfolgten. Bankchef Hermann Merkens beteuerte, dass der Zinsüberschuss im eigentlichen Geschäft dagegen wie erwartet ausfallen wird und wohl im mittleren Bereich der prognostizierten Spanne von 520 bis 540 Millionen Euro landen wird.
Für kommendes Jahr stellte er sogar einen leichten Anstieg in Aussicht. Nach aktuellem Planungsstand werde der Überschuss im reinen Zinsgeschäft 2019 über dem Wert von 2018 liegen, sagte er bei der Pressekonferenz anlässlich der Zahlen zum dritten Quartal. Die heftigen Kursverluste erklärte er sich damit, dass viele Investoren "schlicht und ergreifend, die Fragestellung Zinsüberschuss und Abgangsergebnis erst einmal verarbeitet werden muss. "Das kann von dem einen oder anderen überinterpretiert worden sein."
"Unser operatives Geschäft ist unverändert in sehr robuster Verfassung", sagte Merkens. Er bestätigte daher die erst vor kurzem erhöhte Prognose für das Betriebsergebnis von 312 bis 352 (2017: 328) Millionen Euro. Darin enthalten ist ein positiver Einmaleffekt von 52 Millionen Euro aus dem noch in diesem Jahr erwarteten Abschluss der Übernahme der Düsseldorfer Hypothekenbank, die im September angekündigt worden war. Ohne diesen Effekt würde das Betriebsergebnis im laufenden Jahr sinken.
2017 hatte die Bank allerdings auch von der Auflösung von Rückstellungen profitiert. Zudem baut das Institut Kreditbestände ab, die nicht mehr zu seinem Kerngeschäft passen. Dies drückt auf den Zinsüberschuss und damit das Ergebnis. In den drei Monaten bis Ende September sank der operative Gewinn um 15 Prozent auf 70 Millionen Euro - damit schnitt die Bank aber etwas besser ab, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Der Zinsüberschuss ging im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 131 Millionen Euro zurück.
Da das Abgangsergebnis, in dem der Konkurrent der Deutschen Pfandbriefbank die Einnahmen für vorzeitige Kreditrückzahlungen erfasst, marktgetrieben um 75 Prozent auf 5 Millionen Euro gefallen ist, wackelt jetzt auch die Prognose für den Zinsüberschuss inklusive des Abgangsergebnisses. Bisher hatte die Bank hier einen Wert zwischen 570 Millionen und 610 (2017: 634) Millionen Euro angepeilt. Dafür fallen wohl die Kosten niedriger als prognostiziert aus.
Es gebe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Verwaltungskosten im laufenden Jahr unter der avisierten Spanne von 470 bis 500 Millionen Euro liegen werden, teilte das Unternehmen weiter mit. 2017 hatten die Verwaltungsaufwendungen noch bei 511 Millionen Euro gelegen. Beim Neugeschäft peilt Bankchef Merkens jetzt einen Wert zwischen 8 und 9 Milliarden Euro an - damit erhöhte er die Spanne um eine Milliarde. Die zuletzt viel beachtete Marge im Neugeschäft blieb im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal stabil./zb/he
WIESBADEN (dpa-AFX)
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