Stimmung in Japans Industrie steigt auf höchsten Stand seit Ende 2007
Japans Wirtschaft erholt sich. Die Stimmung unter den Industriemanagern der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich weiter deutlich verbessert und ist wieder so gut wie seit Ende 2007 nicht mehr.
Im nunmehr dritten Quartal in Folge stieg der von der Zentralbank ermittelte Stimmungsindex für die Großindustrie, wie die Bank von Japan (BoJ) am Dienstag bekanntgab. Nach dem sogenannten Tankan-Bericht verbesserte sich der Index zwischen Juli und September von plus 4 Punkten auf plus 12 Punkten und damit noch stärker als erwartet. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Die Quartalsumfrage ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht.
Vor dem Hintergrund der verbesserten Wirtschaftslage wollte Ministerpräsident Shinzo Abe noch am Dienstag eine Erhöhung der Verbrauchssteuer im April von 5 Prozent auf 8 Prozent ankündigen. Kritiker befürchten, dass dadurch der gerade angesprungene Wachstumsmotor wieder abgewürgt werden könnte. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im August von 3,8 Prozent im Vormonat auf 4,1 Prozent, wie die Regierung mitteilte. Allerdings kamen auf 100 Jobsuchende 95 offene Stellen. Im Juli waren es noch 94 offene Stellen gewesen.
Japan ist hoch verschuldet und benötigt angesichts der rapiden Überalterung der Bevölkerung dringend Geld in der Staatskasse. Um die Auswirkungen der von Abe geplanten Steuererhöhung abzufedern, plant er Medien zufolge eine weitere Konjunkturspritze im Volumen von sechs Billionen Yen (45 Mrd Euro). Abe will Japan mit solchen Konjunkturpaketen, einer drastischen Lockerung der Geldpolitik und Reformen aus der jahrelangen Deflation führen. Die großen Firmen des Landes wollen zwar ihre Investitionen im bis noch 31. März laufenden Steuerjahr erhöhen, jedoch nur um 5,1 Prozent statt der drei Monate zuvor bei der Umfrage der Zentralbank noch genannten 5,5 Prozent.TOKIO (dpa-AFX)