Neuer Geldzufluss

Karlsruher SC will Aktien ausgeben

20.03.20 20:53 Uhr

Karlsruher SC will Aktien ausgeben | finanzen.net

Von seinem Zukunftskonzept lässt sich der KSC selbst durch die Corona-Krise nicht abbringen. Der Zweitligist beginnt offiziell mit dem Verfahren zur Aktienausgabe.

• KSC plant Aktienausgabe
• Mit den Einnahmen sollen finanzielle Verluste abgefedert werden
• Beginn der Aktienausgabe Ende März, Anfang April

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Als erste Kapitalgesellschaft im Profifußball in Deutschland beginnt der KSC, Aktien ohne Börsennotierung auszugeben. Die geplante Beteiligung ist Teil des Zukunftskonzepts des Karlsruher Fußballclubs, an dem der Zweitligist trotz Corona-Krise festhält.

Verfahrensbeginn Ende März, Anfang April

Der Ausgabepreis pro Aktie wird sich dabei auf 24 Euro belaufen. Herausgeleitet ist er von dem Unternehmenswert der KSC GmbH & Co. KgaA, der von der Geschäftsführung, dem Beirat und dem Aufsichtsrat unter Einbezug einer Bewertung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte auf 60 Millionen Euro festgelegt wurde.
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Anleger mit einer Investitionsbereitschaft von bis zu 25.000 Euro können laut KSC "voraussichtlich Anfang April" ihre ersten Aktien erwerben. Wer aber höhere Summen von mindestens 100.000 Euro investieren will, kann sogar "ab sofort Aktien zeichnen". Bei Investitionsvolumen von mehr als 500.000 Euro erhalten Anleger Aktien für einen reduzierten Preis von 22 Euro pro Titel.

Hat man sich erst einmal ein Stück vom KSC gesichert, erhält man eine "individuelle und exklusive Schmuckurkunde". Ferner sichert der Zweitligist jedem Aktionär ein "Auskunfts- und Stimmrecht bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung" des Fußballclubs. Einzige Voraussetzung, die man als interessierter Investor erfüllen muss, ist, dass man ein bestehendes Aktiendepot nachweisen kann.

Abfederung von finanziellen Verlusten

Die Badener erhoffen sich damit, sich von den Verpflichtungen aus der Vergangenheit abzulösen, die sich auf rund 17 Millionen Euro belaufen. Davon beträgt 4,5 Millionen Euro der verschobene Liquiditätsbedarf der vergangenen Jahre, etwa vier Millionen Euro kurz- und mittelfristige Darlehen und 8,5 Millionen Euro der Vertrag mit Michael Kölmer.

KSC-Geschäftsführer Michael Becker äußerte, dass über die Aktienausgabe eine finanzielle Stabilisierung erreicht, der Innenausbau des Stadions finanziert und Einnahmeverluste durch die Corona-Krise abgefedert werden sollen.

Tatsächlich steht es gerade nicht gut um den Karlsruher Sportclub. Vor allem der Abbruch der Saison durch das Coronavirus macht dem Verein zu schaffen: Auf rund 2,5 Millionen Euro beläuft sich der Verlust für TV-Einnahmen, laut einem Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Auch auf die Ticketerlöse für die verbliebenen Heimspiele müssen die Sportler in absehbarer Zeit verzichten.

Für finanzielle Einbußen sorgten nicht zuletzt aber auch die sportlichen Niederlagen. Bei den ausstehenden Punktspielen nehmen die Karlsruher den drittletzten Tabellenplatz in der Zweiten Liga ein und laufen Gefahr, in die Dritte Liga abzustürzen. Da ist es nicht selten, dass der Verkauf der Trikots oder der Tickets nicht gut läuft.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: DJTaylor / Shutterstock.com, Ohmega1982 / Shutterstock.com