Gigafactory 3: Tesla kauft ein millionenschweres Grundstück in China für eine neue Fabrik
Das Vorhaben wurde bereits im Juli dieses Jahres bekanntgegeben und wurde nun umgesetzt: Tesla hat in China ein Industriegrundstück gekauft, um eine neue Fabrik für seine Elektroautos zu bauen - die erste außerhalb der USA.
In einem Dokument zur Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse offenbarte der Elektroautobauer Tesla bereits im August offiziell erste Details zu der neuen Gigafactory. Diese Möglichkeit sei erfreulich, da China der "mit Abstand größte EV-Markt der Welt" sei, betonen CEO-Elon Musk und Finanzleiter Deepak Ahuja in dem Schreiben.
Dritte Gigafactory in Lingang
In der seit 2003 im Bau befindlichen Planstadt Lingang - in Shanghais Stadtbezirk Pudong gelegen - erwarb Tesla ein rund 86 Hektar großes Grundstück für seine neue Fabrik in der chinesischen Volksrepublik. Wie den Immobilientransaktionsdaten der chinesischen Finanzdatenfirma Wind Info zu entnehmen ist, betrug der Kaufpreis 973 Millionen Yuan (umgerechnet entspricht das etwa 122 Millionen Euro). In den kommenden Quartalen soll laut Tesla der Bau der Fabrik gestartet werden: Insgesamt wird wohl eine Nutzungsfläche von 1,7 Millionen Quadratmetern entstehen. Im August versicherte der E-Konzern noch, dass die Finanzierung "in keiner nennenswerten Weise vor 2019 beginnen" wird und größtenteils von lokalem Fremdkapital gestützt werden soll.
Der Autobauer rechnet damit, die ersten Tesla-Modelle bereits in drei Jahren vom Band in Lingang rollen lassen zu können. Neben den Elektroautos sollen auch die markeneigenen Batterien in der Gigafactory 3 hergestellt werden: Die Kapazität soll sich dem Ergebnisbericht des dritten Quartals zufolge jährlich auf 250.000 E-Autos und Batterien belaufen - mit dem Ziel, die Produktionszahlen zu verdoppeln.
Gründe für die Produktion vor Ort
Da China als weltweit größter Markt für Elektrofahrzeuge gilt, bietet sich vor Ort für den Autobauer eine breite Kundenbasis. Doch um mit heimischen Herstellern mithalten zu können, muss Tesla auch seine Preise attraktiv gestalten: Durch die Importkosten verbuchte Tesla laut dem jüngsten Ergebnisbericht einen 55- bis 60-prozentigen Preisnachteil im Vergleich zu den inländischen Marken. Die neue Gigafactory in Lingang dient in erster Linie dazu, die Gesamtkosten für den chinesischen Markt zu reduzieren, indem unter anderem der Schifftransport wegfällt. Um in dem chinesischen, "herausfordernden Wettbewerbsumfeld", wie es in dem Geschäftsbericht heißt, mithalten zu können, wolle Tesla den Bau der Fabrik in Shanghai beschleunigen. Darüber hinaus erwartet der Konzern, dass die neue Gigafactory "kapitaleffizient und schnell gebaut wird" und von den Erfahrungen rund um die Model-3-Produktion profitieren kann.
Redaktion finanzen.net
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