CEWE-Aktie in Rot: CEWE blickt wegen Corona eher vorsichtig auf 2021
Der Fotodienstleister CEWE blickt in Anbetracht der weiterhin hohen Unsicherheiten durch die Corona-Krise eher vorsichtig auf das laufende Geschäftsjahr.
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Zwar sollen Umsatz und operatives Ergebnis 2021 im Idealfall deutlich zulegen, sie könnten bei einem ungünstigen Pandemie-Verlauf im Vergleich zum Vorjahr aber auch sinken, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Oldenburg bei der Vorlage ausführlicher Jahreszahlen mitteilte.
Demnach erwartet CEWE bei den Erlösen 2021 eine relativ große Spannbreite zwischen 710 und 770 Millionen Euro, nachdem die Umsätze im Vorjahr wegen der Corona-Krise nur leicht um rund 1 Prozent auf 727,3 Millionen Euro gestiegen waren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet CEWE zwischen 72 und 84 Millionen Euro. Im Vorjahr war das Ebit auch dank eines florierenden Weihnachtsgeschäfts um mehr als 40 Prozent auf rund 80 Millionen Euro geklettert. Zudem wirkte sich das bereits im März 2020 eingeläutete Sparprogramm positiv aus.
Die große Prognose-Bandbreite für das laufende Jahr spiegele die Unsicherheit wider, die sich derzeit aus der allgemeinen Corona-Lage und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die CEWE-Geschäftsentwicklung ergebe, unterstrich der Fotodienstleister. So sei aktuell nicht verlässlich prognostizierbar, wann und wie schnell sich ein Ende der Pandemie abzeichne. Zudem könnte eventuell sogar eine Verschärfung drohen, etwa durch die fortschreitende Verbreitung von Virus-Mutationen.
Unter dem Strich stand 2020 ein deutlich gesteigertes Nachsteuerergebnis in Höhe von rund 52 Millionen Euro, nach einem Überschuss von knapp 32 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Während sich die Oldenburger vor allem auf ihr Fotofinishing-Geschäft verlassen konnten, machten sich die Virus-Folgen dagegen im von Schließungen betroffenen Einzelhandelsgeschäft deutlich bemerkbar. Auch der kommerzielle Online-Druck - zu dem etwa Plakate und Einladungsflyer gehören - litt.
Konzernchef Christian Friege zeigte sich dennoch zufrieden und hob vor allem die "hervorragende Entwicklung" im Kerngeschäftsfeld Fotofinishing hervor, das neben den bekannten Fotobüchern auch Fotokalender, Wandbilder, Grußkarten und weitere Fotogeschenke umfasst. Friege hatte bereits bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal große Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft gesetzt und damals betont, dass auch CEWE die Auswirkungen der Pandemie spüre.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach von starken Zahlen und einem soliden Ausblick auf 2021. Aktuell sehe er nur wenig Anlass, seine Erwartungen anpassen zu müssen, schrieb der Experte. Aus Sicht von Thilo Kleibauer vom Analysehaus Warburg Research ist die Prognose für die Ebit-Entwicklung positiv zu bewerten. Zudem sei der Nachsteuergewinn etwas besser ausgefallen als erwartet. Insgesamt unterstrichen die Zahlen für 2020 die Stärke des Fotofinishing-Geschäfts, schrieb der Branchenkenner. CEWE sei auf Kurs, weiter von seiner Marktführerposition in diesem Segment zu profitieren.
Wie bereits bekannt, sollen die Aktionäre für 2020 eine Dividende von 2,30 Euro je Anteilsschein erhalten nach 2,00 Euro im Vorjahr. Die Ausschüttung soll damit zum zwölften Mal in Folge steigen. CEWE verwies in diesem Zusammenhang auf seine "solide Finanzierung".
CEWE bietet neben den klassischen Fotoabzügen auch verwandte Produkte wie Poster oder Grußkarten an, ist aber vor allem für seine Fotobücher bekannt. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen über 4000 Mitarbeiter in mehr als 20 Ländern und ist Europas führender Foto-Service und Onlinedruck-Anbieter.
Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten nicht für Begeisterung. Die CEWE-Aktie verliert via XETRA zeitweise 0,87 Prozent auf 114,40 Euro. Im laufenden Jahr haben die Titel aber rund ein Viertel an Wert hinzugewonnen.
/eas/stk
OLDENBURG (dpa-AFX)
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