Nachlassende Begeisterung

TMTG-Aktie auf Talfahrt: Darum bricht Trump Media ein - Aktionärsanteile vor Verwässerung?

20.06.24 22:04 Uhr

NASDAQ-Titel TMTG-Aktie seit Börsendebüt ein Drittel schwächer: Gründe für den Absturz von Trump Media | finanzen.net

Der Aktienkurs des Medienunternehmens von Donald Trump ist in den letzten Monaten kräftig unter die Räder gekommen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

• Kräftige Kursverluste bei den Aktien der Trump Media & Technology Group
• Schwache Bilanzzahlen
• Skandale rund um das Unternehmen und den Ex-Präsidenten belasten

Die Ende März zu 49,95 Dollar platzierten Aktien von Trump Media haben seither rund ein Drittel ihres Werts eingebüßt. Und die Tendenz scheint anzuhalten: Am Donnerstag schloss das an der NASDAQ mit den Trump-Initialen DJT als Kürzel geführte Papier 14,56 Prozent schwächer bei 26,75 Dollar (Schlussstand vom 20. Juni 2024).

Schwache Geschäftszahlen der TMTG

Der ehemalige US-Präsident hatte die Medien-Plattform gegründet, nachdem ihn Twitter (heute X) und die Facebook-Mutter Meta nach dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol von ihren Kanälen verbannt hatten. Ende März ging TMTG an die Börse und wurde dabei vorübergehend mit fast zehn Milliarden US-Dollar bewertet.

Angesichts der Fundamentaldaten halten Analysten diese Bewertung jedoch für völlig übertrieben. So erzielte Trump Media im ersten Jahresviertel 2024 einen Umsatz von gerade einmal 770.500 US-Dollar. Wie es scheint, hat der Dienst weiterhin Schwierigkeiten dabei, Werbeerlöse anzulocken. Hierbei entstand im ersten Quartal ein Betriebsverlust in Höhe von 12,1 Millionen US-Dollar, basierend auf dem nicht GAAP-konformen bereinigten EBITDA.

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wegen Betrugs angeklagt

Als weitere Belastung kommt hinzu, dass Finanzberichte von TMTG kürzlich neu bewertet wurden. Denn wie Mitte Juni bekannt wurde, musste die Mutter des von Donald Trump ins Leben gerufenen Social-Media-Netzwerks "Truth Social" ihre Abschlüsse für die am 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022 beendeten Geschäftsjahre erneut prüfen lassen, nachdem die bisher verantwortliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wegen Betrugs angeklagt worden war. Die geänderte Registrierungserklärung wurde bei der SEC eingereicht, aber noch nicht für wirksam erklärt.

Donald Trump verurteilt

Zudem ist Trump Media teils wohl auch ein politisches Unternehmen: "Diese Bewertung ist eher als Zeichen für den Enthusiasmus der Trump-Unterstützer zu sehen denn als Erwartungswert für die Geschäftsaussichten", hatte etwa Thomas Hayes von Great Hill Capital anlässlich des Börsendebüts von TMTG geurteilt. Dass der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in der Zwischenzeit als erster Ex-Präsident in der US-amerikanischen Geschichte wegen einer Straftat verurteilt wurde, hat anscheinend weitere Anleger vergrault. Der Immobilienunternehmer wurde Ende Mai von einer Jury in allen Punkten wegen der Verschleierung von Schweigegeld schuldig gesprochen.

Nachlassendes Spekulationsfieber rund um TMTG

Barry Diller, der Chairman von IAC sowie Expedia und mit seinen 82 Jahren eine Legende in der amerikanischen Medien- und Unterhaltungsindustrie, glaubt derweil, dass es eher die Hoffnung auf hohe Spekulationsgewinne war, was die TMTG-Aktie anfangs so sehr antrieb: "Sie kaufen es aus anderen Gründen, genauso wie sie Kinos gekauft haben, als es kein Kinogeschäft gab, oder GameStop gekauft haben, was auch immer", verglich er im April das Interesse an Trump Media mit dem "Meme"-Fieber im Jahr 2021 und ergänzte: "Es ist dumm. Dummes Zeug", so der Unternehmer. Zu diesem Schluss scheinen inzwischen auch viele Anleger gekommen zu sein.

Verwässerung voraus: Optionsscheine dürfen ausgeübt werden

Eine Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag sorgt außerdem dafür, dass es für die TMTG-Aktie - nach der Feiertagspause - am Donnerstag weiter abwärts ging. Laut "Bloomberg" hat die SEC nach längerer Wartezeit einen Antrag des Unternehmens genehmigt, der die Anteile der Stammaktionäre verwässern dürfte. Denn Halter von Optionsscheinen, die üblicherweise im Rahmen von SPAC-Transaktionen wie dem Börsengang von TMTG ausgegeben werden, können diese nun ausüben und so TMTG-Aktien erhalten. Laut der Nachrichtenseite könnten durch diesen Schritt Millionen neue Aktien der Trump Media & Technology Group entstehen und dem Konzern dabei bis zu 247 Millionen US-Dollar zufließen. Gleichzeitig würde durch die neuen Aktien aber auch der Anteil bisheriger Investoren deutlich geschmälert und es könne zudem davon ausgegangen werden, dass der Verkaufsdruck steigen werde, da einige Investoren ihre Anteilsscheine nach Ausübung der Optionen verkaufen dürften.

TMTG-CEO Devin Nunes bezeichnete die SEC-Genehmigung in einer Pressemitteilung jedoch als einen "weiteren Meilenstein für Truth Social". Die erwarteten Erlöse sollen dabei offenbar in die Expansion des Unternehmens fließen. "Mit der Inkraftsetzung unseres S-1-Antrags gehen wir davon aus, dass wir gut aufgestellt sind, um TV-Streaming, andere Verbesserungen der Plattform sowie potenzielle Fusionen und Übernahmen energisch voranzutreiben", so Nunes weiter.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: DOMINICK REUTER/AFP/Getty Images, Tom Williams_CQ Roll Call/Getty Images

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