Sixt-Leasing-Chef: "Unsere Kunden wollen Mobilität kaufen"

von Redaktion €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Sie sorgen derzeit mit einem Koppelangebot für Aufruhr bei ­deutschen Peugeot-Händlern: Peugeot 208 und 1 & 1-Mobilfunkvertrag zusammen für 99,99 Euro monatlich. Ist es richtig, dass die Wartezeit für das Auto ein Jahr beträgt?
Rudolf Rizzolli: Das Angebot wird sehr stark angenommen. Mehr als 40 Prozent der Kunden sind unter 35. Aufgrund der sehr großen Resonanz betragen die Wartezeiten aktuell fünf bis sechs Monate.

Planen Sie weitere Aktionen dieser Art?
Ja, wir führen bereits Gespräche. Das aktuelle Angebot ist wirtschaftlich sinnvoll, erschließt neue Kundengruppen, steigert die Markenbekanntheit. Es ist ein Türöffner.

Inwiefern?
Der Markt für Neufahrzeuge ist der letzte große Markt in Deutschland, der nicht digitalisiert ist. Die Zukunft des Neuwagenmarkts ist digital. Unsere Kunden wollen keine Autos kaufen, sondern Mobilität - am besten online, flexibel und zu einer planbaren und günstigen All-in-Flatrate.

Die Händler laufen dagegen Sturm.
Wir werden einen Weg finden, den Handel einzubinden. Ich bin maximal gesprächsbereit. Es ist aber noch keiner Branche gelungen, die Digitalisierung zu verhindern. Wir wollen der Onlinehändler Amazon des Autos werden.

Sie sind seit Mai 2015 an der Börse, der Aktienkurs liegt unter Einstandskurs. Ist die höhere Dividende eine Kompensation?
Nein. Wir haben die Dividende erhöht, weil es sinnvoll ist und unsere Eigenkapitalquote von 16,6 Prozent deutlich über dem Zielwert von 14 Prozent liegt.

Trotzdem kommt die Aktie nicht voran.
Unser Geschäft ist stabil und nachhaltig, wir haben alle Prognosen erfüllt oder übertroffen. Das sollte sich langfristig ­positiv auf den Aktienkurs auswirken.