Thailands König Bhumibol tot - Währung unter Druck
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Der thailändische König Bhumibol Adulyadej (88) ist tot. Die Anleger zeigen sich besorgt - Thailands Währung gibt nach.
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Wie der Königspalast am Donnerstag mitteilte, ist Thailands König Bhumibol gestorben.
Baht gibt nach
Thailands Währung, die in den vergangenen Tagen angesichts der Unsicherheiten über den Gesundheitszustand des Königs unter Druck geraten war, verliert weiter an Wert. Die zwischenzeitlichen Stabilisierungstendenzen sind damit nicht von Dauer gewesen. Auch die thailändische Börse hatte sich in den vergangenen zwei Wochen schwach entwickelt. Am Donnerstag konnte der Aktienmarkt aber Stabilisierungstendenzen einleiten und war um 0,47 Prozent auf 1.412,82 Punkte gestiegen. Seit seinem Hoch im August hat der Leitindex SET bereits mehr als zehn Prozent eingebüßt.Zukunft des Landes ungewiss2
Bhumibol war bereits vor geraumer Zeit erkrankt. Bhumibol hatte zwar auf dem Papier vorwiegend repräsentative Aufgaben, doch hatten Palast und Kronrat hinter den Kulissen enormen politischen Einfluss. Keine Regierung konnte sich ohne das Wohlwollen des Königs lange halten. Der jüngste Militärputsch fand im Mai 2014 statt.WerbungWerbung
Der König war seit mehr als 70 Jahren im Amt und damit der am längsten amtierende Monarch der Welt. Er wurde wie ein Gottkönig verehrt. Er verbrachte die letzten Jahre überwiegend im Sirijaj-Krankenhaus in der Hauptstadt Bangkok. Dort wird auch seine schwerkranke Frau Sirikit behandelt.
Das buddhistische Königreich in Südostasien mit fast 70 Millionen Einwohnern dürfte vor großen politischen Umwälzungen stehen. Die rund 30 Millionen Touristen, die jedes Jahr kommen, sollen davon aber unberührt bleiben, wie die Behörden versichern.
Kronprinz Maha Vajiralongkorn (64) ist bei weitem nicht so beliebt wie sein Vater es war. Vajiralongkorn verbringt viel Zeit in München, weil sein jüngster Sohn Dipangkorn Rasmijoti (11) in Bayern zur Schule geht. Von der Mutter hat der Kronprinz sich 2014 scheiden lassen. Er hat sieben ältere Kinder mit zwei weiteren Ex-Frauen.
Das Land hat strikte Gesetze gegen Majestätsbeleidigung. Sie schützen den König, seine Frau und den Kronprinzen vor jeder Kritik. Selbst harmlos klingende Kommentare können zu Anzeigen führen. Die Gesetze werden seit Jahren ausgenutzt, um politische Gegner zu diskreditieren. Die Gesetze haben einen Diskurs darüber, wie das Land sich nach dem Ableben des Königs weiterentwickeln will, unterbunden. Die Militärregierung hat sich mit einer im August durchgesetzten Verfassung andauernden Einfluss gesichert.
Thailands Gesellschaft ist seit mehr als zehn Jahren politisch tief gespalten. Auf der einen Seite stehen die so genannten Gelbhemden. Sie geben sich als Monarchietreue, die die alte Ordnung, in der wenige einflussreiche Familien die Geschicke des Landes bestimmten, aufrecht erhalten wollen. Auf der anderen Seite stehen die Rothemden, unterstützt vor allem von der ärmeren Bevölkerung, die mehr Mitsprache und eine Politik zur Forderung der Armen fordern.
Beide Seiten werfen sich maßlose Korruption vor. Mit Demonstrationen und Blockadeaktionen haben beide Lager die jeweils andere Regierung immer wieder unter Druck gesetzt und deren Sturz herbeigeführt
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (Afx)
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