Kampf um METRO: Bieter Kretinsky dementiert Bericht zu Gebotserhöhung - Aktie bricht ein
METRO-Aktionäre können aktuell nicht auf ein höheres Angebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky für den Handelskonzern hoffen.
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Das Bieterkonsortium EPGC um Kretinsky teilte am Montagabend mit, dass die Gespräche mit den beiden Großaktionären Meridian und Beisheim über eine mögliche Unterstützung des Übernahmeangebots gescheitert sind.
Nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate verloren die METRO-Anteile zuletzt mehr als 5 Prozent, nachdem sie im Xetra-Handel ihre anfangs sehr hohen Verluste bis Handelsschluss auf 2,48 Prozent eindämmen konnten bei einem Kurs von 15,115 Euro.
EPGC habe offene und konstruktive Gespräche geführt, hieß es in der Mitteilung. Es sei aber deutlich geworden, dass EPGC und die beiden Aktionäre unterschiedliche Ansichten über die Bewertung von METRO haben.
"EPGC bestätigt, dass weder der Angebotspreis erhöht noch die Mindestannahmeschwelle abgesenkt noch das Angebot anderweitig geändert wird. Die Annahmefrist für das Angebot endet am 7. August 2019", teilt das Bieterkonsortium weiter mit. Kretinsky hatte bereits am Wochenende entsprechende Spekulationen dementieren lassen. Der Kurs der METRO-Aktie brach am Montagvormittag daraufhin zunächst ein.
Am späten Freitagnachmittag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass sich EPGC mit zwei METRO-Großaktionären treffen wolle und eine Erhöhung des Gebots von 16 auf 17 Euro erwäge. Die im MDAX notierte METRO-Aktie drehte nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts ins Plus und schloss am Freitag den Xetra-Handel mit einem Gewinn von fast 9 Prozent auf 15,50 Euro - blieb damit aber weiter unter dem angebotenen Übernahmepreis.
Das Konsortium will mindestens 67,5 Prozent der Anteile, konnte aber bisher nur ein Drittel der Stammaktien einsammeln. So konnte sich Kretinsky die Unterstützung des Großaktionärs Haniel sichern, der seine restlichen Anteile von gut 15 Prozent bereits angedient hat. Es ist nicht unüblich, dass bei Übernahmen große Pakete oft erst kurz vor Fristende angeboten werden.
In diesem Fall kämpft aber Kretinsky nicht nur gegen die Empfehlung des Aufsichtsrats und des Vorstands, die die Offerte wegen des zu geringen Preises ablehnen, sondern nun auch gegen den Widerstand zweier Großaktionäre. Die Meridian Stiftung und die Beisheim Gruppe haben sich zusammengetan und halten gemeinsam rund 20,55 Prozent der METRO-Anteile.
Damit könnte bei METRO vieles auf eine künftige Pattsituation hindeuten. Scheitert das freiwillige Angebot Kretinskys, kann dieser jedoch den nächsten Schritt gehen: Mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent kann das Konsortium ein Pflichtangebot vorlegen - zu einem deutlich niedrigeren Preis als die 16 Euro. Haniel hat sich bereits bereit erklärt, seine Aktien auch für weniger Geld zu verkaufen.
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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Bildquellen: Metro Group, DDCoral / Shutterstock.com
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