Dermapharm-Aktie kräftig unter Druck trotz Prognoseerhöhung für 2020
Das Arzneiunternehmen Dermapharm blickt optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr.
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Deshalb hat das SDAX-Unternehmen auch seine Prognose für 2020 erhöht, wie Dermapharm am Freitag in Grünwald mitteilte. Kritik von Marktexperten gibt es aber dennoch.
Laut der neuen Prognose erwartet Dermpaharm nun für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg von 12 bis 15 Prozent und einen Anstieg beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8 bis 10 Prozent. Bisher ging das Management in beiden Fällen von einem Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich aus.
Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier sprach mit Blick auf das erste Halbjahr sowohl von einer hohen Nachfrage bei Markenarzneimitteln im ersten Quartal als auch von einer "Glättung dieser Bevorratungseffekte im zweiten Quartal". "In einem durch die Corona-Pandemie veränderten Umfeld ist es uns gelungen, auf Wachstumskurs zu bleiben", erklärte er. Im Segment "Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte" erzielt der Konzern laut Geschäftsbericht mehr als 50 Prozent des Umsatzes. Dazu gehören nicht nur Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch Schmerzmittel oder Augentherapeutika.
Dermapharm konnte sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis im ersten Halbjahr steigern. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 378 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg leicht um 2 Prozent auf 92 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen legt der Konzern am 9. September vor.
Dermapharm konzentriert sich auf zahlreiche Nischenprodukte ohne Patentschutz. Dazu gehören elektronische Insektenstich-Heiler, Vitamine und medizinisches Cannabis. Vieles aus dem Portfolio stammt dabei aus eigener Produktion. Zusätzlich setzt das Unternehmen aus dem oberbayerischen Grünwald aber noch auf Parallelimporte und auf Übernahmen. So wächst das im Jahr 1991 gegründete Medikamenten-Imperium Stück für Stück.
Die optimistischere Prognosen von Dermapharm für das laufende Jahr kann den Aktien am Freitag keinen Schub verleihen. Verfehlte Erwartungen haben die Aktien unter Druck gesetzt. Die Papiere des auf dermatologische und allergologische Arzneimittel spezialisierten Unternehmen büßten schlussendlich 6,76 Prozent auf 42,94 Euro ein.
Allerdings haben die seit Februar 2018 börsennotierten Aktien ihre Scharte infolge des Corona-Börsencrash im März längst wieder ausgewetzt und im Mai bei etwas über 50 Euro sogar ein Rekordhoch erklommen. Im Jahresverlauf ergibt sich für das Papier aktuell ein Plus von knapp 10 Prozent, während der SDax seit Jahresbeginn auf der Stelle tritt.
Laut Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank erscheint vor allem das präzisierte Jahresziel für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) etwas schwach. Dass die Jahresziele angehoben worden, sei zudem erwartet worden, da inzwischen die ehemalige Merck-Tochter Allergopharma mit berücksichtigt werde, schrieb er. Doch während Dermapharm nun einen Anstieg im Vergleich zu 2019 zwischen 8 und 10 Prozent in Aussicht stelle, habe er das Plus bisher auf 18,9 Prozent geschätzt. Seine Umsatzschätzung liege zugleich nur leicht höher, ergänzte er und will nun seine Prognosen entsprechend senken.
Auch die Umsatz- und Gewinnzahlen für das zweite Quartal lagen Wendorff zufolge unterhalb seiner Schätzungen. Ein wichtiger Grund dürften wohl auch die überraschend starken Auswirkungen des Lockdown im Frühjahr gewesen sein, vermutet er.
Analyst Dennis Berzhanin von Pareto Securities sprach ebenfalls von schwachen Zahlen und hob gleichfalls hervor, dass die aktualisierten Jahresziele nun die Anfang des Jahres übernommene Allergopharma beinhalteten. Die Schwäche im zweiten Quartal führte Berzhanin einerseits auf eine Nachfrageschwäche zurück, nachdem Kunden im ersten Quartal Vorräte aufgebaut hatten, andererseits auf die übernommene Allergopharma.
/knd/jha/
GRÜNWALD (dpa-AFX)
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03.09.2024 | Dermapharm Buy | Jefferies & Company Inc. | |
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