METRO-Aktie steigt: Konzern dementiert Bericht über angeblich geplantes Delisting

Der Großhändler METRO reagiert mit einem harten Dementi auf einen Pressebericht, wonach die Unternehmensführung wegen des schwachen Aktienkurses über einen Rückzug von der Börse nachdenkt. Es gebe "keinerlei Vorhaben bezüglich eines Delistings und auch keinerlei Projekte oder Prozesse diesbezüglich", erklärte das Unternehmen in Reaktion auf eine entsprechende Veröffentlichung des Manager Magazins, die den Kurs der METRO-Aktie am Donnerstag deutlich steigen ließ.

Laut Bericht soll METRO bereits mit Finanzinvestoren gesprochen haben, namentlich wird darin die Beteiligungsgesellschaft KKR genannt. METRO-Chef Olaf Koch sei mit der Kursentwicklung seit dem Börsengang "höchst unzufrieden" und prüfe deshalb "Ausbruchsszenarien". Eines sei dabei, METRO außerhalb der Börse in größerer Ruhe noch stärker zu einem reinen Anbieter für Geschäftskunden umzubauen.

Die jetzige METRO AG war erst im Juli von der früheren METRO Group mit dem Elektronikhandel von Media-Saturn abgespalten worden und hat seither eine eigene Börsennotierung. Seit Anfang der Woche ist die Aktie im MDAX. Für Anleger hat sich die Trennung bislang nicht bezahlt gemacht. Mit aktuell 17,20 Euro notiert das Papier am Donnerstagmittag zwar 2,4 Prozent im Plus. Verglichen mit dem ersten Schlusskurs im Juli ist das aber ein Minus von 4,7 Prozent.

Bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal vor drei Wochen hatte METRO-Chef Koch allerdings vor verfrühten Erwartungen an die Performance der Aktie gewarnt. Es werde eine Weile dauern, bis sich die Neupositionierung als Großhandelsunternehmen im Aktienkurs niederschlage, hatte er auf entsprechende Fragen gesagt. Dazu brauche es einige Quartalsergebnisse mit guten Zahlen.

Die METRO-Papiere legten nach den Rückzugs-Fantasien im Donnerstagshandel 2,83 Prozent auf 17,28 Euro zu.

FRANKFURT (Dow Jones)