Trump bleibt Wahlsieger in Wisconsin - doch ist Clinton wirklich chancenlos?
Die von der US-Grünen-Politikerin Jill Stein beantragte Neuauszählung in Wisconsin ist durch: Mit ernüchterndem Ergebnis.
Von den drei US-Bundesstaaten, in denen Jill Stein einen Antrag auf Neuauszählung der Wahlstimmen eingereicht hat, hat nur Wisconsin die Zählung tatsächlich bis zum Ende durchgeführt - in Pennsylvania und Michigan wurde der Antrag gerichtlich gestoppt. Die Anträge sowie die Neuauszählung haben Stein Millionen Dollar gekostet - Geld, das die Politikerin via Spenden im Vorhinein eingesammelt hatte. Nun dürfte sich jedoch Ernüchterung breitmachen: Zwar hat sich das Wahlergebnis in Wisconsin nach der Auszählung geändert, nicht aber der Sieger. Mehr noch: Trump konnte sogar 131 zusätzliche Stimmen für sich verbuchen.
Trump baut Vorsprung in Wisconsin aus
Der Vorsprung Trumps in Wisconsin war nach der offiziellen US-Wahl denkbar knapp gewesen. Nun hat ihn der Milliardär sogar auf 22.748 Stimmen ausgebaut. Ein Ergebnis, dass Trump in die Hände spielt. Auf Twitter triumphiert der Immobilien-Magnat: "Das endgültige Wahlergebnis aus Wisconsin ist da und ratet mal - wir haben zusätzliche 131 Stimmen hinzugewonnen. Die Demokraten und die Grünen können nun zur Ruhe kommen. Betrug!"
The final Wisconsin vote is in and guess what - we just picked up an additional 131 votes. The Dems and Green Party can now rest. Scam!
- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 12. Dezember 2016
Da die Neuauszählungen in Pennsylvania und Michigan per Gericht gestoppt wurden, war ohnehin klar gewesen, dass sich das Wahlergebnis nicht mehr grundlegend ändern würde - Clinton hätte alle drei Staaten für sich gewinnen müssen, um das Ergebnis noch einmal zu drehen. Dass sich am Ergebnis in Wisconsin überhaupt etwas geändert hat, führt die Kommission auf Fehler von Wahlhelfern zurück. "Bei den kurzen Fristen, in denen die Ergebnisse gemeldet werden müssen, kommt es zu Rechenfehlern, wir vergessen Dinge, wir vertauschen Zahlen versehentlich", räumte ein Mitglied der Wahlkommission ein.
Ist Clinton nun endgültig chancenlos?
Die schwache Hoffnung auf eine Umkehrung des Wahlergebnisses und eine nächste Präsidentin Clinton ist nach dem Ergebnis der Nachzählung in Wisconsin nun endgültig verpufft. Nur ein noch unwahrscheinlicheres Ereignis könnte Clinton noch zur Präsidentin machen: Wenn sich die Mehrheit der Wahlmänner am 19. Dezember für Clinton entscheiden würde. Das würde jedoch voraussetzen, dass viele republikanische Wahlmänner nicht für Trump, sondern für die demokratische Clinton stimmen müssten - es wäre das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Doch die Demokraten klammern sich an diese Möglichkeit und erhöhen aktuell den Druck auf die Wahlmänner. Clintons Wahlkampfmanager, John Podesta, fordert ein Briefing der Wahlmänner vor ihrer Entscheidung durch die CIA. Der Vorwurf: Russland soll angeblich Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl ausgeübt haben "mit dem Zweck, dass Donald Trump gewählt wird", so Podesta. Obwohl die CIA bislang jedoch noch keine objektiv überprüfbaren Beweise vorlegen konnte, hat der noch amtierende US-Präsident Obama die CIA damit beauftragt, die von ihr erhobenen Vorwürfe zu untersuchen. Bislang hat ein republikanischer Wahlmann bereits angekündigt, bei der Abstimmung am 19. Dezember nicht für Trump zu stimmen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Tom Pennington/Getty Images
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