Starinvestor Carl Icahn warnt nach Wall-Street-Beben: Der Markt wird implodieren
Nach dem großen Kursrutsch an den internationalen Märkten warnt nun der 81-jährige Finanzinvestor Carl Icahn vor einem noch viel größeren Marktbeben, das die internationalen Börsen erschüttern wird.
Am Montag ging es für die US-Börsen auf Talfahrt. Der Leitindex Dow Jones musste seinen größten Tagesverlust seit der Finanzkrise 2008 verkraften. Auch die europäischen Märkte folgten den US-Vorgaben am Dienstag in die tiefrote Verlustzone.
Der US-Finanzinvestor Carl Icahn zeigte sich nun in einem Interview mit "CNBC" überaus besorgt über die derzeitige Konstitution der Märkte. Das jüngste Marktbeben sei das "Grollen vor einem großen Beben".
Anleger sehen die Märkte als "Casino"
Problematisch seien laut Icahn vor allem die immensen Summen, die derzeit in ETFs lägen. Bei dieser Anlageform sei den Investoren nicht klar, in welche Papiere genau ihr Geld fließt. "Durch das passive Investment ist eine Blase entstanden. Und das ist gefährlich", so der Milliardär gegenüber "CNBC". ETFs und im speziellen die Hebelprodukte, könnten laut dem Starinvestor ein "Erdbeben an der Wall Street auslösen".
Zahlreiche Kritiker warnten bereits vor dem massiven Zustrom in börsenghandelte Indexfonds. Denn sollte die Masse bei einem möglichen Crash die Anteile schnell auf den Markt werfen, könnte sich ein Kurssturz massiv verstärken - vor allem da ETFs meist die gleichen Papiere enthalten wie ihr Referenzindex. "Indexing ist eine massive Bedrohung für die Stabilität des Finanzsystems", so Saker Nusseibeh, Vorstandsvorsitzender der britischen Fondsgesellschaft Hermes Investment Management gegenüber der "Financial Times".
Sollte es in Zukunft also dazu kommen, dürfte es zu einem noch größeren Crash als 2009 kommen, so Icahn. Sorgenfalten treibe dem Investor auch auf die Stirn, dass Investoren die Märkte "als eine Art Casino" sehen. Das sei "ein großer Fehler".
Icahn: Das große Marktbeben wird kommen
Den jüngsten Kurssturz sieht Carl Icahn jedoch noch nicht als den "Anfang vom Ende". Der Markt werde laut dem Investor zurückspringen, dennoch glaube er nicht, dass man sich derzeit schon in der explosiven Phase befinde. Eine gute Konjunktur sowie die US-Steuerreform des US Präsidenten Donald Trump seien solide Fundamente, so der Trump-Unterstützer der ersten Stunde. Nichtsdestotrotz sei der Markt schwer belastet und werde "irgendwann implodieren". Zum Zeitpunkt des großen Knalls an den Märkten äußerte sich der Starinvestor jedoch nur äußert vage. Das Beben könne "noch fünf, zehn oder gar 20 Jahre auf sich warten lassen".
Redaktion finanzen.net
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