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DAX schließt über 10.000 Punkten

25.08.15 17:30 Uhr

DAX schließt über 10.000 Punkten | finanzen.net

Nach den massiven Kurseinbrüchen zu Wochenbeginn, war der DAX am Dienstag wieder auf deutlichem Erholungskurs.

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Unbeeindruckt von erneut massiv schwachen Vorgaben aus Asien ging es heute mit den deutschen Aktienmärkten wieder bergauf. Der DAX eröffnete mit einem Zugewinn von 1,7 Prozent bei 9.816,59 Punkten und konnte sein Plus im Handelsverlauf wieder auf über 10.000 Punkte steigern - bei einem Tagshoch von 10.185,88 Punkten - ausbauen. Beim Erklingen der Schlussglocke wies der Leitindex einen kräftigen Zuschlag von 5 Prozent bei 10.128,12 Punkten aus.
Positive BIP-Daten und ein besser als erwarteter ifo-Index stützen die Märkte zusätzlich. Zudem hat die chinesische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,6 Prozent gesenkt. Der Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken wurde um ebenfalls 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent herabgesetzt.

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Die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft hatte am Montag weltweit zu einem Börsencrash geführt. Tags zuvor war der deutsche Leitindex im Sog globaler Konjunktursorgen und des fortgesetzten Kurseinbruchs an den Börsen Asiens erstmals seit Januar unter die Marke von 10.000 Punkten gerutscht. Seit Mitte August hatte der DAX zeitweise mit knapp 20 Prozent im Minus gelegen.

Übertriebene Reaktionen?

Nicht wenige Börsianer hatten die Verluste aber zumindest kurzfristig als übertrieben eingestuft. Die Analysten der schweizerischen Bank Credit Suisse schrieben in einer Studie, dass die Investoren mittlerweile zu pessimistisch auf die Weltwirtschaft blickten. Marktanalyst Michael Hewson vom Wertpapierhändler CMC Markets UK gab aber zu bedenken, dass sich die negative Grundstimmung am Aktienmarkt in den kommenden Tagen ändern müsse. Sonst drohten weitere Verluste.

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Shanghai und Tokio erneut mit deutlichen Abschlägen

Bis auf die weiter schwachen Märkte in Asien zeichnet sich an den Weltbörsen nun ein gewisse Beruhigungsversuch ab. Der Hang Seng in Hongkong verliert rund 0,7 Prozent. Der Nikkei 225 in Tokio schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten und verlor letztlich 4 Prozent auf 17.806,70 Punkte. Der wichtige Shanghai Composite fiel am Dienstag zum Börsenschluss um 7,63 Prozent auf 2.964,97 Punkte.

Experten: Börsen werden China-Sorgen nicht los

Zwar begaben sich die europäischen Aktienmärkte nach dem Ausverkauf am Dienstag auf Erholungskurs, doch Börsianer bezweifelten, dass dieser von Dauer sein wird. "Die Kursturbulenzen haben selbst hartgesottenen Händlern zugesetzt und es ist vermutlich noch nicht vorbei," sagte Frederic Neumann, Analyst bei HSBC. Anleger in China hoffen nun darauf, dass die Behörden in Peking sich mit aller Macht gegen die Panikverkäufe stemmen werden. Bislang wurden sie jedoch enttäuscht: "Panikstimmung dominiert den Markt... und ich sehe keine Anzeichen für eine sinnvolle Intervention der Regierung", sagte Zhou Lin, Analyst bei Huatai Securities. Einige Experten halten die Sorgen um die chinesische Wirtschaft allerdings für übertrieben. "Das globale Umfeld hat sich zweifellos eingetrübt, eine harte Landung in China erwarten wir jedoch nicht, so dass übertriebener Pessimismus fehl am Platz erscheint", erklärte LBBW-Analyst Berndt Fernow.

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Die Kurseinbrüche an der chinesischen Börse sind laut einem Händler vor allem eines: "eine gesunde Korrektur". Der Shanghai-Composite war bis Mitte Juni um rund 60 Prozent in die Höhe geschossen. Insbesondere Privatanleger hatten ihr Geld am Aktienmarkt investiert, nachdem der boomende Immobilienmarkt Chinas ins Stocken geraten war.

Redaktion finanzen.net/dpa-AFX/Reuters

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