Nach glänzendem Quartal

Ryanair-Aktie tiefrot: Ryanair warnt vor Preisrückgängen - Offerte für Alitalia

24.07.17 15:55 Uhr

Ryanair-Aktie tiefrot: Ryanair warnt vor Preisrückgängen - Offerte für Alitalia | finanzen.net

Ryanair ist dank eines starken Sommergeschäfts und des späteren Termins des reisestarken Osterwochenendes glänzend in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Zudem hat Europas größter Billigflieger ein Gebot für Alitalia abgegeben.

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Noch läuft es rund für Europas größten Billigflieger Ryanair. Ein solides Sommergeschäft und der späte Ostertermin sorgten im ersten Geschäftsquartal für kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Was den langfristigen Blick auf die Luftfahrtbranche angeht, schließt sich Ryanair seinem Konkurrenten Easyjet allerdings an: Auch die Iren rechnen mit einem anhaltend scharfen Wettbewerb bei den Ticketpreisen. Ebenso wirft der Brexit nach wie vor Fragen auf. An der Börse ließen Anleger die Ryanair-Aktie zunächst fallen.

Um 8 Prozent sollen die Ticketpreise allein im zweiten Geschäftshalbjahr zurückgehen, schätzt das Ryanair-Management. Trotz der positiven Quartalsergebnisse belasten solche Aussagen die Stimmung bei den Luftverkehrsaktien. Schon in der vergangenen Woche hatte Easyjet-Chefin Carolyn McCall dem Sektor nach vorsichtigen Aussagen einen Dämpfer verpasst. Die Aktie der britischen Billig-Airline verlor innerhalb eines Tages mehr als sieben Prozent an Wert.

Nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse ging es für Ryanair im frühen Handel zunächst um knapp 5 Prozent nach unten. Dabei lesen sich die Zahlen alles andere als schlecht: Der Umsatz legte um 13 Prozent zu, der Gewinn stieg um 55 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro. Die Jahresprognose wurde von Konzernchef Michael O'Leary bestätigt. Demnach soll das Ergebnis von 1,32 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro ansteigen. Die angestrebte Passagierzahl korrigierte das Unternehmen sogar noch um eine Million auf 131 Millionen nach oben.

Dass sich die reine Gewinnprognose trotz der guten Zahlen aus dem ersten Quartal aber nicht verändert hat, wertete Daniel Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research als Zeichen für ein schwieriges Marktumfeld. Laut seiner Einschätzung dürfte sich der bisherige Kursanstieg der Ryanair-Aktie im Winter verlangsamen und ab dem kommenden Jahr sogar in die gegenteilige Richtung umschlagen.

Neben dem Preiskampf ist es nach wie vor der Brexit, der Ryanair zu schaffen macht. Nicht nur ist das britische Pfund weiterhin schwach, auch die vielen offenen Fragen zwingen das Unternehmen zu drastischen Maßnahmen. Erst kürzlich drohte Verkaufschef David O'Brien, die England-Flotte ab 2019 abzuziehen und damit dem Rest der EU zu fluten. Das würde den Konkurrenzkampf auf dem Kontinent noch weiter befeuern. Außerdem warnte Finanzchef Neil Sorahan Anfang April vor einem zeitweisen Komplett-Ausfall des Flugverkehrs. "Wir müssen uns auf ein Szenario einstellen, in dem man heute zwischen Großbritannien und der EU hin- und herfliegen kann und morgen nicht mehr", sagte er auf einer Pressekonferenz.

Des Weiteren hat Ryanair hat eine Offerte für die angeschlagene italienische Fluglinie Alitalia abgegeben. Der irische Konzern habe ein unverbindliches Angebot eingereicht, sagte Finanzchef Neil Sorahan am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Er könne nicht viel mehr sagen. Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte im Juni erklärt, falls sich die Iren für eine Investition bei Alitalia entschieden, würde Ryanair eine Mehrheit an der angeschlagenen Fluglinie anstreben.

Die Regierung in Rom hatte Mitte Mai den Startschuss für den Verkaufsprozess der unter Sonderverwaltung stehenden Airline gegeben. Die Frist für die Einreichung nicht bindender Offerten lief am Freitag ab. Nach Angaben eines Insiders sind etwa zehn Kaufangebote eingegangen.

Die Ryanair-Aktie büßt im Xetra-Handel am Montag zwischenzeitlich mehr als 4,2 Prozent ein. Aktuell kommen die Papiere wieder etwas zurück, notieren aber weiter mit einem Minus von rund 2 Prozent. Auch im Londoner Handel ging es zwischenzeitlich um mehr als 4,4 Prozent abwärts.

DUBLIN (dpa-AFX)/Reuters

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