Gestiegene Risikobereitschaft: DAX beendet Freitagshandel freundlich
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Freitag zunächst mit Verlusten, kann inzwischen jedoch in die Gewinnzone vorrücken.
Der DAX stieg mit einem Abschlag von 0,12 Prozent bei 13.036,97 Punkten in den Handel ein und schob sich im Handelsverlauf auf grünes Terrain. Er beendete den Tag 0,18 Prozent stärker bei 13.076,72 Zählern.
Treibender Faktor der jüngst gestiegenen Risikobereitschaft ist die Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff, auch wenn momentan die Zahl der COVID-19-Neuinfektionen noch nach oben schießt.
Aussicht auf Fast-Track-Zulassung sendet positive Signale
Die Aussicht auf eine beschleunigte Zulassung eines Corona-Impfstoffes sendet für Florence Barjou, CIO bei Lyxor Asset Management, positive Signale an die Aktienmärkte. "Pfizer und Moderna können bis Ende des Jahres eine Fast-Track-Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA erreichen, was dazu führt, dass die Unsicherheit in den Märkten abnimmt und sich die mittelfristigen Aussichten aufhellen", so Barjou. Sie rechnet mit gewissen Produktions- und Lagerungsproblemen, aber eine Normalisierung könne zum Anfang 2021 erwartet werden. Die Zentralbanken hätten die Zinsen gedrosselt und seien bereit, mehr Staatsanleihen zu kaufen, um die Volkswirtschaften stabil zu halten. Dies stelle ein unterstützendes Umfeld für Aktien dar, so die Expertin weiter. Auf kurze Sicht könne der Nachrichtenfluss natürlich weiterhin Gegenwind verursachen. Die Zahl der COVID-19-Infektionen steige weiter, wobei die Entwicklung in den Vereinigten Staaten derzeit besonders rasant sei.
Berichtssaison geht weiter
Hierzulande stehen am Freitag nochmals Quartalsbilanzen im Fokus. Aus dem DAX berichtete der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen SE. Zwar profitierte er in den ersten neun Monaten von steigenden Miete, der operative Gewinn (FFO1) sank jedoch unter anderem wegen höherer Zinsaufwendungen leicht.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
Aus dem SDAX gab es Quartalsberichte von der Deutsche Euroshop und Tele Columbus. Das Geschäft des auf Einkaufscenter spezialisierten Immobilieninvestors Euroshop erholte sich im Sommer kräftig vom Corona-Schock der ersten Jahreshälfte. Umsatz und operatives Ergebnis gingen im dritten Quartal nicht mehr so stark zurück wie noch in den Monaten zuvor. Unter dem Strich stand auch wieder ein Gewinn.
Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus sieht sich auf Kurs, um seine Jahresziele zu erfüllen. Auch der VersichererWüstenrot & Württembergische steht mit Zahlen auf der Agenda.
Weitere News
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag