Nach euphorischem Vortag

DAX trotzt schwachen Konjunkturdaten und schließt höher

10.11.20 17:38 Uhr

DAX trotzt schwachen Konjunkturdaten und schließt höher | finanzen.net

Am Dienstag zeigte sich der DAX - nach der Euphorie um einen möglichen Corona-Impfstoff - zeitweise volatil. Letztlich konnte er jedoch Gewinne in den Feierabend retten.

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Am Dienstag ging es für den DAX zur Eröffnung zunächst um marginal nach oben. Nach schwachen Konjunkturdaten folgte am Vormittag dann ein Rücksetzer, der jedoch nicht von Dauer war. Bis zur Schlussglocke konnte der deutsche Leitindex zulegen und beendete den Tag schließlich 0,51 Prozent höher bei 13.163,11 Punkten.

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Ermutigende Daten zu einem Corona-Impfstoff hatten dem deutschen Leitindex am Montag zu einem Plus von 4,9 Prozent auf 13.095,97 Prozent verholfen und damit zum besten Börsentag seit Mai.
Das Mainzer Unternehmen BioNTech und Pfizer hatten erklärt, ihr Impfstoffkandidat habe eine hohe Wirksamkeit in einer großen Studie gezeigt. Sie wollen noch im November einen Antrag auf eine Notfallgenehmigung in den USA stellen. Das sei die Nachricht des Jahres, vielleicht sogar des Jahrzehnts, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Brokerhaus CMC Markets. Allerdings sei unklar, wie schnell die Rückkehr in das normale Leben erfolgen könne. Zudem dürfte es noch länger dauern, bis die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie überwunden werden können.

ZEW-Index sinkt stark

Der vom Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen/a> fiel auf 39,0 Punkte von 56,1 im Vormonat. "Seit ihrem zeitweisen Höhepunkt von 77,4 Punkten im September sind die Erwartungen damit um 38,4 Punkte gesunken", betonte das ZEW.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang der Konjunkturerwartungen auf 40,0 Punkte vorausgesagt. Der Index der Lagebeurteilung verschlechterte sich von minus 59,5 auf minus 64,3 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf minus 65,0.

"Die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten sorgen sich um die wirtschaftlichen Auswirkungen der zweiten COVID-19-Welle", analysierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien daher im November abermals erheblich zurückgegangen. "Dies deutet auf eine deutliche Verlangsamung des wirtschaftlichen Erholungsprozesses in Deutschland hin", meinte der Ökonom.

Bilanzdaten im Fokus

Daneben sorgen eine Reihe von Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen für Aufsehen. Unter anderem öffneten adidas, die Deutsche Post, Siemens Energy und TRATON ihre Bücher.

Redaktion finanzen.net / Reuters

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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