Nach Empfehlung der EMA

AstraZeneca-Aktie etwas tiefer: AstraZeneca-Impfstoff in der EU zugelassen - AstraZeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff

01.02.21 15:17 Uhr

AstraZeneca-Aktie etwas tiefer: AstraZeneca-Impfstoff in der EU zugelassen - AstraZeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff | finanzen.net

Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca darf nun auch in der Europäischen Union genutzt werden.

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Die EU-Kommission erteilte eine Zulassung, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Auch Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bestätigte am Freitagabend die Zulassung.

Die Brüsseler Behörde folgte damit einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Diese gilt für Personen ab 18 Jahren ohne Altersbeschränkung. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission allerdings die Vergabe nur an Erwachsene unter 65.

Es ist der dritte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 in der EU. In Großbritannien wird das Präparat, das AstraZeneca gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, bereits seit Anfang Januar großflächig eingesetzt. In der EU waren bisher nur die Impfstoffe der Hersteller Pfizer/BioNTech sowie Moderna zugelassen. Der Impfstoff von AstraZeneca gilt als besonders preiswert und handlich für Massen-Impfungen, weil er nicht so stark gekühlt werden muss.

Anders als die Ständige Impfkommission in Deutschland entschieden sich die EMA-Experten gegen eine Altersbeschränkung. Auch wenn nur es nur vergleichsweise wenige Testpersonen über 55 Jahre gegeben habe, sei dies zu vertreten. Die EMA begründet diese Entscheidung mit den guten Test-Resultaten bei den übrigen Altersgruppen sowie Erfahrungswerten mit anderen Impfstoffen.

Erteilt wurde eine bedingte Marktzulassung. Dies heißt, dass der Hersteller weiter Daten an die EMA liefern muss, während der Impfstoff bereits verwendet wird. Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna haben denselben Status.

Ungelöst sind die Lieferprobleme bei AstraZeneca. Der Konzern hatte der EU vor einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal weit weniger zu liefern als vorgesehen: statt 80 Millionen Dosen nur 31 Millionen. Die EU versucht die Firma seither zu bewegen, die Kürzung zumindest zum Teil zurückzunehmen. Die EU hat insgesamt 400 Millionen Impfdosen geordert.

"Ich erwarte, dass das Unternehmen die 400 Millionen Dosen wie vereinbart liefert", schrieb von der Leyen auf Twitter. "Wir werden alle weiter tun, was wir können, um Impfstoffe für die Europäer, für unsere Nachbarn und Partner weltweit zu sichern."

AstraZeneca liefert der EU nun doch mehr Impfstoff

Der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen.

Laut von der Leyen will AstraZeneca auch eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.

AstraZeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die EU reagierte empört und setzte die Firma unter Druck, die Lieferkürzung zurückzunehmen. Das soll laut von der Leyen nun zumindest zum Teil geschehen. Der Impfstoff ist seit Freitag in der EU für Erwachsene ohne Altersbegrenzung zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren.

Leyen besprach sich am Sonntag in einer Videoschalte mit den Chefs von sieben Impfstoff-Herstellern, mit denen die EU Lieferverträge hat. Danach erklärte sie, es sei wichtig, die zurzeit begrenzten Produktionskapazitäten auszubauen. Sie kündigte an, im Kampf gegen künftig drohende Pandemien eine neue Behörde namens HERA gründen zu wollen, die gemeinsam mit dem Privatsektor neue Gefahren früh erkennen und passende Antworten geben soll.

In London geht es für die AstraZeneca-Aktie zeitweise um 0,36 Prozent nach unten auf 75,12 GBP.

(dpa-AFX)

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