SMA Solar hofft nach dürftigem Start auf Rest des Jahres - Dividende steigt
Der Solartechnik-Hersteller SMA Solar hofft nach einem schwachen Jahresstart auf bessere Geschäfte in den kommenden Monaten.
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Wirklich aufwärts soll es aber erst 2018 gehen. Bis 2020 will Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon den Wechselrichter-Hersteller zu einem führenden Anbieter im Energiemanagement aufbauen - und die Abhängigkeit vom umkämpften Massengeschäft verringern. Von der Energiepolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump will er sich nicht verunsichern lassen: Wenn Trump Jobs im eigenen Land schaffen wolle, gehe das am besten mit Erneuerbaren Energien, sagte Urbon bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Frankfurt.
An der Börse sorgten die Nachrichten für keine klare Reaktion. Der Aktienkurs pendelte am Vormittag zwischen Gewinnen und Verlusten. Am frühen Nachmittag lag er mit 0,21 Prozent im Plus im Mittelfeld des TecDAX.
Anfang 2017 machten schlechtes Wetter in wichtigen Absatzmärkten und der anhaltende Druck auf die Preise SMA Solar zu schaffen. "Das Geschäftsjahr 2017 wird für die gesamte Photovoltaikbranche sicherlich eine Herausforderung", sagte Finanzvorstand Ulrich Hadding. Hoffnung machen ihm die eingehenden Neubestellungen. In den drei Monaten seit dem Jahreswechsel wuchs der Auftragsbestand von 538 Millionen auf 626 Millionen Euro. In den kommenden Quartalen dürfte sich das Geschäft wieder beleben, schätzt der Manager.
Die Aktionäre können sich rückblickend auf 2016 an einem mehr als verdoppelten Nettogewinn von fast 30 Millionen Euro erfreuen. Die Dividende soll von 14 auf 26 Cent steigen. SMA war nach herben Einschnitten erst 2015 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Weil der Preiskampf bei Wechselrichtern 2016 weiter grassierte, schloss der Vorstand zwei Werke im Ausland, was weiteres Geld kostete.
SMA baut mit den Wechselrichtern zentrale Komponenten für Solaranlagen. Der Markt ist stark umkämpft, besonders weil China die Einspeisevergütung massiv zurückfährt und chinesische Hersteller ihre Produkte nun verstärkt auf dem Weltmarkt anbieten. Dies drückt die Preise in den Keller. Urbon will daher künftig stark auf Energiemanagement setzen. "Es wird stärker darum gehen, die Energiekosten zu reduzieren." Vielversprechendes Geschäft sieht er etwa darin, dass Supermarktketten Solaranlagen auf die Dächer ihrer Märkte bauen, ihren produzierten Strom selbst verbrauchen und überschüssige Energie etwa ihren Kunden kostenlos zum Auftanken von Elektroautos anbieten.
SMA Solar will die nötige Technik liefern, um das Energiemanagement mit Systemen großer Anbieter wie Siemens oder General Electric zu koppeln. So sollen Firmenkunden künftig die Energieflüsse von Photovoltaik, Heizung, Lüftung und Klimatechnik sowie Energiespeichern überwachen können. Mit dem Ziel, die Energiekosten zu senken, gewinne SMA einen neuen Ansatz im Verkaufsgespräch mit dem Kunden, sagte Urbon. Für diesen sei es dann zweitrangig, von welchem Anbieter er die Wechselrichter für seine Photovoltaik-Anlage beziehe.
Vorerst muss sich die SMA-Führung aber mit Einbrüchen bei Umsatz und Gewinn herumschlagen. Für das zu Ende gehende erste Quartal rechnet die SMA-Führung mit Erlösen von 165 bis 175 Millionen Euro, mindestens 29 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte mit 15 bis 18 Millionen Euro nicht einmal die Hälfte der 41,3 Millionen aus dem Vorjahreszeitraum erreichen.
Für das Gesamtjahr sagt das Management einen Umsatzrückgang auf 830 bis 900 Millionen Euro voraus. Das Ebitda dürfte auf 70 bis 90 Millionen Euro einbrechen. 2016 verbuchte SMA aufgrund eines herben Preisverfalls einen Umsatzrückgang um fast vier Prozent auf knapp 947 Millionen Euro. Den Rückgang konnte das Unternehmen dadurch abfedern, dass es so viele Wechselrichter absetzte wie nie zuvor. Die verkaufte Wechselrichter-Leistung stieg im Vergleich zum Vorjahr von 7,3 auf 8,2 Gigawatt. Das Ebitda legte um 17 Prozent auf 141,5 Millionen Euro zu./stw/fbr
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Bildquellen: SMA Solar, SMA Solar Technology AG
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