Nach Corona-Krise

easyJet-Aktie im Sinkflug: Sitzplatzangebot aufgrund steigender Nachfrage erweitert

12.10.21 15:59 Uhr

easyJet-Aktie im Sinkflug: Sitzplatzangebot aufgrund steigender Nachfrage erweitert | finanzen.net

Der britische Billigflieger easyJet stockt aufgrund einer anziehenden Ticketnachfrage sein Flugangebot auf.

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Im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember soll die angebotene Kapazität bis zu 70 Prozent des Niveaus aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Luton bei London mit. Die Pläne der britischen Regierung zur Lockerung oder Aufhebung von Corona-Beschränkungen trieben die Buchungsdynamik an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr schrieb easyJet aber noch tiefrote Zahlen, und Unternehmenschef Johan Lundgren traut sich noch keine Prognose für das neue Jahr zu.

Für die easyJet-Aktie ging es nach den Nachrichten nur kurzzeitig um knapp zwei Prozent aufwärts. Danach drehte der Kurs in die Verlustzone und liegt zuletzt mit 3,23 Prozent im Minus bei 6,27 britischen Pfund. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit fast ein Viertel eingebüßt. Das lag nicht zuletzt an der Kapitalerhöhung, die den Aktienkurs im September deutlich absacken ließ. Branchenexperte Patrick Creuset von der US-Bank Goldman Sachs wertete die Pläne des Managements für Schulden und Flugkapazität positiv.

Auch easyJet-Chef Lundgren zeigte sich angesichts der jüngsten Geschäftsentwicklung zuversichtlich: "Es ist klar, dass die Erholung im Gange ist." Die Nachfrage nach Geschäftsreisen komme zurück, und es gebe eine starke Nachfrage von Urlaubern nach Flügen zu Wintersonnenzielen wie Ägypten und der Türkei. Die Airline dürfte ihre Kapazität im Geschäftsjahresverlauf weiter ausbauen, schätzt er.

Zuletzt waren bei easyJet besonders Flüge zu den Kanaren gefragt: Die Gesellschaft stockte ihr Flugangebot zu den Kanarischen Inseln daher im Vergleich zu 2019 um 40 Prozent auf.

Im Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende September) schlitterte easyJet wegen des Einbruchs des Flugverkehrs infolge der Pandemie allerdings noch tiefer in die roten Zahlen. Das Management rechnet mit einem bereinigten Vorsteuerverlust von 1,135 bis 1,175 Milliarden britischen Pfund (1,34 bis 1,38 Mrd Euro). Im Vorjahr hatte die Gesellschaft hier ein Minus von 835 Millionen Pfund ausgewiesen. Die Aktionäre sollen folglich auch diesmal auf eine Dividende verzichten.

Im Sommer lief es allerdings wieder deutlich besser. Im vierten Geschäftsquartal von Juli bis September habe sich der Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert, hieß es. Zudem konnte das Unternehmen den Mittelabfluss im laufenden Geschäft stoppen: Der operative Mittelzufluss lag bei 40 Millionen Pfund.

Die Nettoverschuldung sank dank der jüngsten Kapitalerhöhung auf rund 900 Millionen Pfund. Ende Juni hatte sie noch bei zwei Milliarden Pfund gelegen. easyJet hatte sich mit der Ausgabe neuer Aktien 1,2 Milliarden Pfund besorgt.

Ende September verfügte die Fluggesellschaft den Angaben zufolge über eine Liquidität von 4,4 Milliarden Pfund. Im November muss sie allerdings staatliche Corona-Hilfen in Höhe von 300 Millionen Pfund zurückzahlen. easyJet will die vollständigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 am 30. November vorlegen.

/stw/mne/jha/

LUTON (dpa-AFX)

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