ZEW-Index legt im April deutlicher zu als erwartet
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im April erneut deutlicher verbessert als von Experten angenommen.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg auf plus 3,1 Punkte von minus 3,6 im Vormonat.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen lediglich einen Anstieg auf plus 1,5 Punkte vorausgesagt. Die Konjunkturerwartungen bleiben laut ZEW zwar weiterhin unterhalb des langfristigen Durchschnitts von plus 22,2 Punkten, die Erwartungen haben sich jedoch seit dem zurückliegenden Tiefpunkt im Oktober 2018 mit einem Zuwachs um insgesamt fast 28 Punkte deutlich erholt.
Der Index der Lagebeurteilung ermäßigte sich von plus 11,1 auf plus 5,5 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf plus 10,3.
"Die leichte Verbesserung der ZEW-Konjunkturerwartungen beruht vor allem auf der Hoffnung, dass sich das weltwirtschaftliche Umfeld weniger schlecht als bisher vermutet entwickeln wird", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Auch die Verschiebung des Brexit-Termins dürfte zur Verbesserung der Erwartungen beigetragen haben." Die neuesten Zahlen für Auftragseingänge und Produktion der deutschen Industrie ergäben hingegen "das Bild einer eher schwachen Konjunkturentwicklung".
Im März waren die ZEW-Konjunkturerwartungen bereits mit einem Plus von 9,8 Punkten deutlich kräftiger gestiegen als angenommen. Der Index der Lagebeurteilung war um 3,9 Punkte gefallen.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im April ebenfalls. Der entsprechende Indikator stieg um 7,0 Punkte gegenüber dem Vormonat auf plus 4,5. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ermäßigte sich hingegen um 6,6 auf minus 13,2 Zähler.
BERLIN (Dow Jones)
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