N26-Versicherungen

N26 steigt ins Versicherungsgeschäft ein

28.04.21 22:55 Uhr

N26 steigt ins Versicherungsgeschäft ein | finanzen.net

Die Deutsche Direktbank N26 steigt in die Versicherungsbranche ein. So will das deutsche Startup die Branche umkrempeln.

• N26 will in Zusammenarbeit mit dem Start-Up Simplesurance ins Versicherungsgeschäft einsteigen.
• Zunächst können nur N26 KundInnen in Deutschland eine Smartphone-Versicherung abschließen.
• Dies soll lediglich der erste Schritt sein: Geplant ist ein europaweites Angebot mit diversen Versicherungsmöglichkeiten.



Online Banking trifft auf Versicherung: Die Berliner Unternehmen N26 und Simplesurance bieten eine Smartphone-Versicherung an, die via App abgeschlossen werden kann. Das soll KundInnen die Handhabung vereinfachen und nur der erste Schritt einer Weiterentwicklung sein.

Ankündigung aus letztem Jahr wird wahrgemacht

Schon im Dezember 2020 hatte CEO und Gründer von N26, Valentin Stalf, in einem Podcast der "WirtschaftsWoche" Aufmerksamkeit erregt, als er angekündigte: "Wir werden im ersten Quartal 2021 ein Versicherungsprodukt herausbringen". Nun macht er die Ankündigung wahr.

Seit dem 15.04.2021 können deutsche KundInnen der Online-Bank eine Versicherung für ihr Smartphone abschließen. Ermöglicht wird das durch eine Kooperation mit dem Berliner Fintech Unternehmen Simplesurance, in Deutschland besser bekannt unter der Marke Schutzklick.

Abgesichert sind Diebstähle und versehentliche Schäden am Gerät. Die Tarife orientieren sich am Kaufpreis des Smartphones und beginnen bereits bei sechs Euro im Monat. KundInnen können außerdem Zusatzbausteine abschließen. So ermöglichen diese beispielsweise die Integration eines Batterietausches, einer Auslandsnutzung oder auch Datenwiederherstellung.

Berliner Unternehmen will so Grundstein für Angebotserweiterung legen

Die Smartphone Versicherung soll nur der erste Schritt von N26 sein. Schon bald sollen auch Hausrat-, Haftpflicht,- Reise-, Haustier-, Fahrrad-, Elektronik-, und sogar Lebensversicherungen angeboten werden können. Zwar können aktuell nur deutsche KundInnen vom Angebot profitieren, zukünftig sollen jedoch mehr Länder und mehr abschließbare Versicherungen folgen. Stalf bemängelt: "Was Versicherungen angeht, müssen sich Kunden heutzutage immer noch mit komplexen und veralteten Prozessen auseinandersetzen."

2013 von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet, startete N26 schon 2015 in Deutschland und Österreich. Das Berliner Start-Up hat nach eigenen Angaben bereits über sieben Millionen KundInnen in 25 Ländern und beschäftigt etwa 1.500 MitarbeiterInnen an mehr als acht Standorten. Bis heute konnte das Unternehmen über 900 Millionen Euro von Investoren einsammeln, darunter auch große Namen wie Insight Venture Partners.

Markt bietet hohes Potential

Laut N26 bietet das Versicherungsgeschäft ein enorm hohes Potential. Jeder Europäer gibt im Schnitt 2.000 Euro für Versicherungen aus. Folglich beträgt das gesamte Prämienvolumen des Marktes rund 1,3 Billionen Euro im Jahr.

Und auch die derzeitige Niedrigzinspolitik spielt den Banken in die Karten und bietet ihnen eine zusätzliche Einkommensquelle. N26 bittet seine Kunden teilweise sogar durch Negativzinsen zur Kasse: Ab 50.000 Euro auf dem Girokonto muss 0,5 Prozent sogenanntes Verwahrentgeld bezahlt werden.

Durch die Einführung weiterer Versicherungsangebote könnte N26 bald eine Herausforderung für etablierte Anbieter wie AXA oder Talanx werden. Bei den On-Demand Versicherungen sollen Angebote von verschiedenen Anbietern direkt über die N26 App abgeschlossen und verwaltet werden können. Dabei anfallende Vermittlungsgebühren könnten dem bislang verlustbringenden Unternehmen eine Möglichkeit bieten, neue Einnahmen durch seine NutzerInnen zu generieren.

Deniz Pense / Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Ascannio / Shutterstock.com

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