Fokus auf neue Zielgruppe: Tesla wird vegan
Das Umweltbewusstsein vieler Verbraucher weltweit wird immer stärker und fordert ein Umdenken in allen Branchen.
In den westlichen Ländern steigt der Anteil von Menschen, die sich für eine umweltbewusste, vegane oder vegetarische Lebensweise entscheiden, konstant. Das eröffnet einen Kundenkreis, den es zu bedienen gilt. Auch Tesla-Chef Elon Musk hat diese Kundengruppe verstärkt im Blick.
Tesla goes vegan
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Visionär hierbei den für Tesla typischen Ledersitzen. Um die Qualität der Sitze nicht aus der Hand geben zu müssen, findet die Produktion komplett im Hause Tesla statt. Genau hier setzt Musk an: Die Modelle S und X sind inzwischen mit Kunstledersitzen ausgestattet. Basismodelle werden zwar weiterhin mit einem Lenkrad aus Leder ausgerüstet, dieses ist aber optional ersetzbar.
Umdenken aus Image-Gründen?
Die Problematik "Ledersitze" ist bereits seit einigen Jahren ein Thema in der Vorstandsetage des Elektroautobauers. Bei dem Anlegertreffen im Jahr 2015 kam das Thema erstmals auf. Bereits kurz nach der Aktionärsversammlung hatte Tesla vegane Sitzbezüge im Angebot, nun folgt also der konsequente Verzicht auf Ledersitze.
Dabei scheint Musk vorrangig seine eigene Zielgruppe im Blick zu haben. Zwischen Veganern/Vegetarieren und Käufern von strombetriebenen Fahrzeugen gebe es eine "signifikante Schnittmenge", so das Magazin "Electrek". Heißt im Klartext: Käufer, die sich bewusst gegen einen Benziner oder Diesel und für ein Elektroauto entscheiden, dürften im Allgemeinen umweltbewusster durchs Leben gehen und daher auch der Lederproduktion, die empfindliche Umweltbelastungen mit sich bringt, skeptisch gegenüber stehen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Elon Musk für seinen Gesamtkonzern bereits seit geraumer Zeit. Tesla ist schon seit längerem kein reiner Autobauer mehr, sondern hat mit Solardächern und Haushaltsbatterien zusätzliche Produkte für eine umweltbewusstere Lebensweise im Angebot. Musk geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass Elektroautokäufer grundsätzlich an Umweltschutz und bewussterer Lebensweise interessiert sind.
Die Entscheidung, diese Käuferschicht durch den Verzicht auf Ledersitze zu unterstützen, ist daher mehr als folgerichtig.
Die Idee stammt allerdings nicht von Tesla selbst. Hersteller wie BMW, Volvo und Mercedes setzen bereits auf natürliche Materialen wie Acella bis hin zu Leder, welches aus Ananasblättern gefertigt wird.
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