MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Der Dollar, der ebenso wie die US-Anleihen, stark unter der Handelspolitik der Regierung Trump gelitten hatte, machte etwas Boden gut. Der Dollarindex erholte sich um 0,5 Prozent.
Der Dollar nimmt am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft seine Talfahrt wieder auf. Der Dollarindex gibt um 0,5 Prozent nach. Nach der jüngst kurzen Erholungsphase dürfte der Greenback nun weiter nachgeben, mutmaßt Chefvolkswirt Jan Hatzius von Goldman Sachs. Trotz seiner scharfen Abwertung in den ergangenen zwei Monaten werde der US-Dollar noch immer 20 Prozent über seinem langfristigen Durchschnitt in Relation zu wichtigen Währungen gehandelt. Die Hinwendung zum Protektionismus dürfte das US-Wachstum kurz- und langfristig belasten.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,16 61,44 -0,5% -0,28 +1,6%
Brent/ICE 64,51 64,85 -0,5% -0,34 -13,2%
Die Ölpreise wurden erneut von der Befürchtung einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage gebremst. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 61,33 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 3.273,00 3.229,88 +1,3% 43,12 +22,3%
Silber (Spot) 28,62 28,67 -0,2% -0,05 +2,1%
Platin (Spot) 847,89 853,52 -0,7% -5,63 -3,8%
Kupfer 4,59 4,63 -0,9% -0,04 +12,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold profitierte weiter von seinem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Preis für eine Feinunze erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 3.230 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR CHINA
Chinas Wirtschaft hat im ersten Quartal einen Schub durch eine Beschleunigung von Exporten in die USA erhalten, bevor die neuen Zölle in Kraft traten. Das Wachstum betrug im ersten Quartal 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, es war damit genauso stark wie in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres. Das Wirtschaftswachstum wurde von der Industrieproduktion, den Infrastrukturinvestitionen und den Exporten angetrieben, die im Februar und März in die Höhe schnellten, da die US-Importeure im Vorfeld der erwarteten neuen Zölle eilig Bestellungen lieferten. Die Daten zeigen, dass die Industrieproduktion im März mit einer Jahresrate von 7,7 Prozent gestiegen ist, die Exporte um 12,4 Prozent. Der Immobilienmarkt belastet die Wirtschaft weiterhin, da die durchschnittlichen Verkaufspreise in 70 Großstädten im Jahresvergleich um 5 Prozent gefallen sind. Auch die Einzelhandelsumsätze stiegen im März um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das deutet darauf hin, dass die Bemühungen von Chinas Regierung, den Konsum anzukurbeln, Früchte tragen. Aber Chinas Wachstum wird sich verlangsamen, da sich der Handelskrieg zwischen Washington und Peking aufheizt.
EU-PHARMAMARKT
Ein von Eisai und Biogen vermarktetes Medikament, das auf eine der Ursachen der Alzheimer-Krankheit abzielt, hat von der EU die Marktzulassung erhalten. Lecanemab ist für die Behandlung bestimmter erwachsener Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und Demenz aufgrund der Alzheimer-Krankheit indiziert.
AIRBUS
geht davon aus, dass die Übernahme von Teilen des Zulieferers Spirit Aerosystems bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein wird. CEO Guillaume Faury sagte auf der Hauptversammlung, Airbus gehe von einem Abschluss bis zum 1. Juli aus. Der Airbus-Rivale Boeing übernimmt für 4,7 Milliarden US-Dollar zwar den Großteil von Spirit Aerosystems, einzelne Werke des Zulieferers, die für Airbus produzieren, gehen allerdings an den europäischen Flugzeughersteller.
ADTRAN NETWORKS
hat das vorläufige Ergebnis für 2024 angepasst. Wie das Unternehmen am Dienstagabend ad hoc mitteilte, hat der Vorstand im Rahmen der Aufstellung der Abschlüsse die Erforderlichkeit einer Anpassung der Vorräte und eine damit verbundene Erhöhung der Herstellungskosten festgestellt. Der Vorstand erwarte nunmehr einen pro-Forma-EBIT-Verlust von circa 10,2 Millionen Euro, während im Rahmen der am 27. Februar 2025 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse von einem Verlust in Höhe von 4,5 Millionen Euro ausgegangen worden sei. Die entsprechende Marge werde nun bei minus 2,3 statt minus 1 Prozent gesehen.
TRADE REPUBLIC
Tausende, wenn nicht Hunderttausende Anleger befanden sich mit ihrer Handels-App vergangene Woche an zwei Tagen im Blindflug, als am Markt besonders viel passierte. Besonders viele Beschwerden fingen sich die beiden Neobroker Trade Republic und Scalable Capital ein, aber auch bei ING und Deutscher Bank hakte es. Dieses Versagen der Broker hat die Bafin auf den Plan gerufen - und insbesondere Trade Republic droht Ungemach. Denn die Berliner sind Wiederholungstäter, und die Palette der Kundenbeschwerden ist breiter und tiefer, sprich die Funktionsstörungen gehen über Tage mit exorbitant hohem Handelsvolumen hinaus. (Börsen-Zeitung)
HERMES
LVMH ist nicht mehr der wertvollstes Luxusgüterhersteller der Welt. Diesen Titel musste LVMH an den Birkin-Taschen-Hersteller Hermes abgeben.
RIO TINTO
Die Eisenerzlieferungen der riesigen australischen Bergbaubetriebe werden in diesem Jahr nach den Unterbrechungen durch vier Wirbelstürme wahrscheinlich am unteren Ende der Schätzungen des Bergbauunternehmens liegen. Der Bergbaukonzern teilte mit, dass er in den drei Monaten bis März 70,7 Millionen Tonnen Eisenerz aus diesen Betrieben verschifft hat. Das sind 9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 17 Prozent weniger als im unmittelbar vorangegangenen Quartal. Das Ergebnis für das erste Quartal enttäuschte.
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April 16, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)