MLP: Kurseinbruch gerechtfertigt?

18.08.25 17:21 Uhr

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Überraschend deutlich wurde die MLP-Aktie nach den Halbjahreszahlen auf Talfahrt geschickt. Ist die Situation damit bereinigt oder droht dem Finanzdienstleister weiteres Ungemach?

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Mit einer deutlichen Abwertung von nunmehr fast 10 Prozent hat die Börse auf die am letzten Donnerstag bekanntgegebenen Halbjahreszahlen des Finanzdienstleisters MLP reagiert. Enttäuschung herrschte vor allem darüber, dass die Wieslocher von Januar bis Juni bei einem leichten Umsatzwachstum von 2,9 Prozent einen recht deutlichen EBIT-Rückgang von 12,3 Prozent auf 42,7 Mio. Euro hinnehmen mussten und dabei im zweiten Quartal sogar einen regelrechten Einbruch um 57 Prozent auf 5,0 Mio. Euro.

Aber rechtfertigt das einen Abschlag beim Börsenwert von rd. 80 Mio. Euro? Darauf gibt es zwei Antworten, eine langfristige und eine kurzfristige. Als Gründe nennen die Wieslocher neben temporär höheren IT-Ausgaben, dass vor allem die rückläufigen Zinseinnahmen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus sowie die deutlich rückläufigen erfolgsabhängigen Vergütungen im Asset Management auf den Gewinn gedrückt haben.

Kurzfristig wird sich daran auch nicht viel ändern, denn nach vier Zinssenkungsschritten im laufenden Jahr ist nicht erkennbar, warum die EZB ihre Zinspolitik in nächster Zeit ändern sollte. Und auch bei den Performance-Gebühren im Asset-Management ist angesichts der geopolitischen und konjunkturellen Risiken, allen voran durch die von der US-Zollpolitik ausgelösten Verwerfungen, kein nennenswerter Aufschwung an den Aktienmärkten in Sicht. Insofern wird sich das Unternehmen kräftig strecken müssen, um die bestätigte Jahresprogose eines EBIT-Wachstums auf 100 bis 110 Mio. Euro noch zu erreichen, denn davon wurden zur Jahresmitte erst 40 Prozent eingespielt.

Mittel- und langfristig indes erscheint die Gesellschaft mit ihrer breiten Diversifikation und dem Kundenfokus auf „High Potentials“ wie Akademiker, Mediziner und Firmenkunden auch weiterhin robust aufgestellt. Der Vorstand hat dies noch einmal untermauert, indem er auch seine Mittelfristprognose, die bis 2028 ein kräftiges EBIT-Wachstum auf 140 bis 150 Mio. Euro bei Gesamterlösen von 1,3 bis 1,4 Mrd. Euro vorsieht, bekräftigt hat. Perspektivisch entspräche das bei Planerreichung einem KGV von unter 9.

Die Aktie bleibt somit für Langfristanleger interessant, kurzfristig können aber durchaus Gewinnmitnahmen erwogen werden, da ein nicht unerhebliches Risiko besteht, dass die Jahresprognose für 2025 verfehlt wird. Zudem wirkt die Aktie auch technisch angeschlagen, da in den letzten Monaten eine Topbildung vollzogen wurde.

Hinweise zu potenziellen Interessenkonflikten:

Der Autor hält Aktien des Unternehmens oder derivative Instrumente, die vom Kurs der Aktien abhängen.

Eine StockXperts nahestehende Gesellschaft hat die Aktie des Unternehmens gekauft und/oder diese in ein von ihr betreutes Musterdepot oder Anlagevehikel (bspw. ein Zertifikat) aufgenommen.

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