Ray Dalio benennt fünf zentrale Faktoren, die die aktuelle Weltwirtschaft prägen
Der US-amerikanische Milliardär Ray Dalio erklärt im Rahmen eines Interviews mit World Economic Forum, welche fünf Faktoren aktuell die Weltwirtschaft beeinflussen.
• Experte: Fünf Faktoren beeinflussen aktuelle Weltwirtschaft
• Ray Dalio über anstehenden Zinsentscheid der Fed besorgt
• Großmachtkonflikte im Fokus
Milliardär und Bridgewater Associates-Gründer Ray Dalio benennt fünf Faktoren, die sich laut ihm aktuell maßgeblich auf die Weltwirtschaft auswirken. Diese Kräfte würden in engem Zusammenhang miteinander stehen und seien oft zyklischer Natur, wie Dalio gegenüber dem World Economic Forum betont.
Schulden, Geld und der wirtschaftliche Zyklus
So bringt Dalio seine Besorgnis über den Umgang mit den steigenden Schulden der USA, insbesondere im Hinblick auf die Entscheidung der Fed bezüglich der Zinssätze, zum Ausdruck. Denn: Angesichts der höchsten Zinssätze der vergangenen 23 Jahre hat die US-Regierung 1,049 Billionen US-Dollar für die Bedienung der Schulden bereitgestellt, was einen Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies führt zu einem voraussichtlichen Gesamtbetrag von 1,158 Billionen US-Dollar für das laufende Jahr, so Dalio. In diesem Zusammenhang stellt der Experte die Frage in den Raum, wie diese Schulden, die gleichzeitig Vermögenswerte anderer sind, als Vermögensspeicher fungieren können und welche Auswirkungen dies auf die Wirtschaft haben wird.
Auch die politische Unruhe in den USA, die sich durch die zunehmenden Spannungen zwischen den politischen Lagern verstärkt, beunruhigt Dalio. So würden die Unterschiede zwischen Rechts und Links immer größer, gepaart mit erheblichen Einkommens- und Wertunterschieden.
Großmachtkonflikte
Weiter weist Dalio auf die anhaltenden geopolitischen Spannungen hin, insbesondere auf das schwierige Verhältnis zwischen den USA und China. So würden die Differenzen von territorialen Streitigkeiten im Südchinesischen Meer bis hin zu Handelskonflikten und der Frage um den Status Taiwans reichen. Trotz der Angst vor einer potenziellen Auseinandersetzung bleibe die Unsicherheit über die langfristige Stabilität dieser Beziehungen bestehen, so Dalio. Hinzu kämen Naturkatastrophen, wie Dürre, Überschwemmungen und Pandemien, die laut Dalio historisch gesehen eine größere Bedrohung für die Menschheit darstellen würden als Kriege. Der Klimawandel würde diese Bedrohung weiter verschärfen. In diesem Zusammenhang weist Dalio auf Daten des Weltwirtschaftsforums hin, die zeigen, dass die globale Erwärmung um 1°C zu einem Verlust von 12 Prozent des weltweiten BIP führen könnte.
Zwar würden technologische Innovationen durchaus Produktionsvorteile mit sich bringen, jedoch würden nur diejenigen davon profitieren, die in der Lage seien, diese richtig zu nutzen, erklärt Dalio. In diesem Zusammenhang betont er, dass insbesondere diejenigen, die langfristig militärische Oberhand gewinnen würden, auch das Wettrennen um moderne Technologien gewinnen würden. Die Überraschungen, die die noch kommenden Jahre bereithalten, würden demnach größtenteils negativ ausfallen, mutmaßt der Experte. Für Dalio sei daher klar: Es bestehen aktuell Risiken.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Anja Niedringhaus/AP, Michel Euler/AP