Minus eingegrenzt

Lufthansa-Aktie dreht ins Minus: Lufthansa fliegt weiter tiefrote Zahlen ein

05.11.20 17:57 Uhr

Lufthansa-Aktie dreht ins Minus: Lufthansa fliegt weiter tiefrote Zahlen ein | finanzen.net

Die Deutsche Lufthansa ist auch im dritten Quartal weiter massiv von der Corona-Krise belastet worden, konnte die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal aber eingrenzen.

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Dazu trugen neben Kosteneinsparungen auch die Ausweitung des Flugplans in den Sommermonaten Juli und August bei, zudem steuerte das Frachtgeschäft trotz eines geringeren Angebotes ein positives Ergebnis bei. Der Konzern erwartet im kommenden Jahr weiterhin einen positiven operativen Cashflow, die Prognose ist angesichts der anhaltenden Pandemie allerdings mit Unsicherheiten behaftet.

Die operativen Aufwendungen konnten im dritten Quartal um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden, auch durch deutlich geringere Treibstoffaufwendungen, Gebühren und den Rückgang anderer Kosten, die unmittelbar vom Umfang des Flugprogramms abhängen. Durch die Nutzung von Kurzarbeit für große Teile der Belegschaft und weitere Maßnahmen konnten die Fixkosten um mehr als ein Drittel gesenkt werden. Darüber hinaus habe ein striktes Liquiditätsmanagement die Mittelabflüsse begrenzt.

Der durchschnittliche monatliche operative Mittelabfluss dürfte sich im Schlussquartal wieder ausweiten, soll aber ohne Berücksichtigung von Working- Capital-Veränderungen, Investitionen und Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen auf rund 350 Millionen Euro begrenzt werden, nach 200 Millionen im dritten Quartal.

Der Rückgang des bereinigten freien Cashflows werde voraussichtlich geringer ausfallen als im dritten Quartal, weil der Konzern weniger Ticketkosten erstatten muss. Die Rückerstattungen an Kunden aufgrund von coronabedingten Flugstreichungen hatten sich im dritten in Quartal auf 2 Milliarden Euro summiert.

Die Lufthansa sieht sich weiter auf Kurs, im Jahresverlauf 2021 zu einem positiven operativen Cashflow zurückzukehren. Voraussetzung dafür sei, dass die Pandemielage eine Erhöhung der Kapazität auf rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus zulasse. In den Monaten Oktober bis Dezember bietet der Konzern maximal 25 Prozent der Vorjahreskapazität an.

Im dritten Quartal sackte der Umsatz um 74 Prozent auf 2,660 Milliarden Euro ab, unter dem Strich stand ein Konzernverlust von fast 2 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal hatte der Airlinekonzern noch 1,154 Milliarden Euro verdient. Bereits vor zwei Wochen hatte die Lufthansa mitgeteilt, dass das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) auf minus 1,262 Milliarden Euro eingebrochen ist, nach einem Gewinn von 1,297 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.

Lufthansa-Airlines befördern im 3. Quartal 8,7 Millionen Passagiere

Die Airlines der Lufthansa Group haben im dritten Quartal insgesamt 8,7 Millionen Fluggäste befördert, das entspricht gerade mal 20 Prozent des Vorjahres, wie der Konzern bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mitteilte. Das Angebot verringerte sich auf 22 Prozent des Vorjahresniveaus. Der Sitzladefaktor lag bei 53 Prozent und damit 33 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Das Frachtangebot sank wegen des Wegfalls von Ladekapazitäten in Passagierflugzeugen, der so genannten "Bellyfracht", um 47 Prozent. Der Rückgang der verkauften Frachtkilometer lag in den drei Monaten bei 34 Prozent. Darin spiegelt sich ein um 14 Prozentpunkte höherer Nutzladefaktor von 73 Prozent wider.

Lufthansa-Aktie fällt auf rotes Terrain

Der Bericht der Lufthansa zum dritten Quartal hat den Aktienkurs am Donnerstag nicht aus der Tristesse gerissen. Die Papiere der Airline mit Staatsbeteiligung schlossen via XETRA in einem festeren Gesamtmarkt 0,35 Prozent niedriger bei 7,99 Euro.

Das Unternehmen verliert unverändert hohe Barmittel. Um beim Cash auch nur neutral abzuschneiden, müsste die Lufthansa wenigstens die Hälfte der Auslastung des vergangenen Jahres aufweisen, merkte Analyst Daniel Roeska von Bernstein an. Diese Quote sei vor dem zweiten Halbjahr 2021 aber nicht zu erreichen. Bis dahin werde die Lufthansa an der Liquidität von 10 Milliarden Euro zehren müssen.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX Broker)

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