Deutsche Telekom-Aktie gefragt, T-Mobile US-Aktie steigt: T-Mobile US mit milliardenschwerem Aktienrückkauf und erster Dividende an Deutsche Telekom
Die Telekom-Tochter T-Mobile US will erneut eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen.
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Nach den bisherigen freigegebenen 14 Milliarden US-Dollar plant Unternehmenschef Mike Sievert bis Ende kommenden Jahres, eigene Anteile für bis zu etwas mehr als 15 Milliarden Dollar (14 Mrd Euro) zurückzukaufen. Knapp vier Milliarden Dollar sollen über die Zahlung von Dividenden an die Aktionäre fließen. Insgesamt belaufe sich das Volumen des Programms zur Kapitalausschüttung auf 19 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Mittwoch in Bellevue mit.
Möglich mache dies ein höherer freier Mittelzufluss (Free Cashflow).
Die Deutsche Telekom hat durch den Aktienrückkauf mittelfristig die Möglichkeit, Anteile am Markt zu platzieren, ohne die "sichere, nachhaltige Mehrheit" an der US-Tochter zu gefährden. Der Konzern kann sich auch bald über eine erste Dividendenzahlung der Tochter freuen. Mitte Juli hielt die Bonner Mutter 51,4 Prozent an T-Mobile US. Sievert sagte, die Deutsche Telekom wolle im Rahmen dieses Programms keine Anteile direkt an die Tochter verkaufen.
Da die Zahl der ausstehenden Aktien bei einem Rückkauf sinkt, kann sich die Telekom aber mittelfristig von Anteilen trennen und weiter die Mehrheit halten. Ein Sprecher des Bonner Unternehmens kündigt an, die Anteile ab Anfang 2024 am Markt platzieren zu wollen.
"Die genaue Anzahl von T-Mobile US-Aktien, die die Deutsche Telekom verkaufen wird, steht noch nicht fest", hieß es. Die Telekom hält derzeit rund 605 Millionen der knapp 1,2 Milliarden ausstehenden T-Mobile-Aktien. Bei einem Schlusskurs von rund 134 Dollar am Mittwoch liegt der Börsenwert der US-Tochter des Bonner Konzerns derzeit bei fast 158 Milliarden Dollar. Das Telekom-Paket ist damit umgerechnet rund 75 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom liegt insgesamt bei etwas weniger als 100 Milliarden Euro.
Telekom bekommt erstmals Dividende
Wie T-Mobile US weiter mitteilte, will das Unternehmen im Abschlussquartal 2023 eine Dividende in Höhe von etwa 750 Millionen Dollar an seine Aktionäre zahlen. Etwas mehr als die Hälfte davon geht an die Deutsche Telekom. Ab 2024 will T-Mobile US dann die Ausschüttung jährlich um ein Zehntel anheben.
Erst im zweiten Quartal hatte die Amerika-Tochter erklärt, bereits einen Großteil des genehmigten Kapitals für Aktienrückkäufe ausgereizt zu haben. So seien bislang rund 83,5 Millionen Anteile für 11,8 Milliarden Dollar zurückgekauft worden, hieß es Ende Juli. Bis Ende September hätte das Management noch weitere 2,2 Milliarden Dollar aufwenden können.
An der Dividendenpolitik der Deutschen Telekom ändert sich nichts: Weiterhin soll das bereinigte Ergebnis je Aktie ausschlaggebend für die Höhe der Auszahlungen sein. "Hiervon sollen 40 bis 60 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden, bei einer Mindestdividende von 60 Cent je Aktie", stellte der Dax-Konzern klar.
T-Mobile US ist maßgeblich für den jüngsten Erfolg des deutschen Konzerns verantwortlich und macht den Löwenanteil der Bilanz aus. Zuletzt setzte Sievert den Rotstift an: Rund 5000 Stellen sollen abgebaut werden und zum Teil durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Die Zahl entspreche circa sieben Prozent der Gesamtbelegschaft.
JPMorgan belässt Deutsche Telekom auf 'Overweight'
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Deutsche Telekom auf "Overweight" mit einem Kursziel von 28,80 Euro belassen. Analyst Akhil Dattani verwies in einer am Donnerstag vorliegenden Studie auf die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms und von Dividenden bei T-Mobile US. Die US-Tochter der Telekom sei damit nicht mehr nur "reines Wachstum, sondern Wachstum plus Value". Die T-Aktie selbst bleibt für Dattani außerdem ein "Top Pick" im Sektor.
Goldman belässt Deutsche Telekom auf 'Buy' - Ziel 27,20 Euro
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) nach angekündigten Ausschüttungen der Tochter T-Mobile US auf "Buy" mit einem Kursziel von 27,20 Euro belassen. Die Barmittelverwendung von T-Mobile US habe weitgehend den Erwartungen entsprochen, schrieb Analyst Andrew Lee in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Zugleich sollte dies indirekt auch der T-Aktie zu einer Neubewertung verhelfen. Denn: Die Pläne der Tochter dürften den Mutterkonzern stützen, seine eigene Ausschüttungsquote von etwa 4 Prozent im laufenden Jahr auf einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbetrag 2024 und darüber hinaus anzuheben.Im XETRA-Handel gewann die Deutsche Telekom-Aktie letztlich 0,37 Prozent auf 20,02 Euro. Anteile der Telekom-Tochter T-Mobile US zeigen sich an der NASDAQ zeitweise 4,16 Prozent höher bei 139,71 US-Dollar.
dpa-AFX
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