Nissan verkauft Anteil an Zulieferer Calsonic an KKR
Der Autohersteller Nissan trennt sich von einer milliardenschweren Beteiligung.
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Nissan verkauft seinen Anteil von 41 Prozent an seinem größten Zulieferer, Calsonic Kansei, an den Finanzinvestor KKR, wie Nissan mitteilte. Nissan bekommt dafür 206,9 Milliarden Yen, umgerechnet 1,75 Milliarden Euro. Der Kaufpreis basiert auf KKRs Offerte von 1.860 Yen je Aktie und bedeutet einen Aufschlag von 28 Prozent auf den Calsonic-Schlusskurs vom Dienstag.
KKR will den Anteilseignern von Calsonic zudem im Februar ein Angebot für alle ausstehenden Aktien unterbreiten. Mit der Offerte würde das Unternehmen mit knapp 500 Milliarden Yen bewertet.
"Adrenalinstoß" für die Zulieferer
Nissan hofft darauf, dass der Verkauf Calsonic hilft, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten, wie Japans zweitgrößter Autobauer mitteilte. Alle japanischen Hersteller suchen derzeit nach Wegen, um ihren Zulieferern einen "Adrenalinstoß" zu verschaffen. Historisch gesehen sind die Unternehmen durch Überkreuzbeteiligungen wirtschaftlich miteinander verbunden. Solche Zusammenschlüsse werden in Japan "Keiretsu" genannt, ein Arrangement, das eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Autos ermöglichte. Aber die Unternehmen sorgen sich auch, dass diese isolierte Beziehung letztlich Innovationen abwürgt.
Solche Sorgen führten dazu, dass etwa Toyota im vergangenen Jahr ankündigte, modernste Ausstattung von der deutschen Continental AG zu beziehen statt von seinem wichtigsten Zulieferer Denso. Die selbstfahrende Technologie von Nissan nutzt eine Kamera von TRW aus Michigan und Software von der israelischen Mobileye NV.
Mit dem Calsonic-Deal trennt sich Nissan vom letzten seiner Keiretsu, mit deren Auflösung CEO Carlos Ghosn nach seinem Eintritt in das Unternehmen 1999 begonnen hatte, um die Kosten zu kontrollieren. Der Konzern hat nach eigener Aussage mehrere Optionen geprüft, um Calsonic Kansei eine Finanzspritze zu beschaffen, ehe das Unternehmen um Gebote geworben hatte.
Konkurrenz für Continental und Bosch
Der Zulieferer macht 85 Prozent seines Geschäftes mit Nissan. Die nächstgrößten Kunden sind Isuzu Motors Ltd und der Nissan-Partner Renault. Mit der Geldspritze soll Calsonic in die Lage gebracht werden, neue Kunden zu werben und seine Abhängigkeit von Nissan zu verringern. Unter KKR soll das Unternehmen erreichen, was ihm unter Nissan nicht möglich war: ein globaler Zulieferer zu werden, der mit Branchenschwergewichten wie Continental und Robert Bosch GmbH mithalten kann. Zudem müssen sich Automobilzulieferer inzwischen auch gegen neue Konkurrenz von Softwareriesen wie Apple und Samsung Electronics wehren.
Calsonic Kansei kündigte an, einige der Mittel aus dem Verkauf seiner eigenen Aktien zu nutzen, um Unternehmen zu kaufen, die sein Angebot erweitern können.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
November 22, 2016 09:46 ET (14:46 GMT)
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