Bayer- und LANXESS-Aktie gefragt: Bayer und LANXESS verkaufen Currenta-Anteile
Bayer und LANXESS verkaufen ihre Anteile am Chemieparkbetreiber Currenta an Fonds, die von Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA) geführt werden.
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Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Behörden, wie es in einer Ad-hoc-Mitteiung am Dienstag heißt. Currenta betreibt mit 3.200 Mitarbeitern die Chemieparks in Leverkusen, Uerdingen und Dormagen und kümmert sich für rund 70 an den Standorten tätige Produzenten und Dienstleister um Ver- und Entsorgung sowie Sicherheit.
Currenta wird laut der Mitteilung, einschließlich eines von Bayer übertragenen Immobilienportfolios, vor Abzug der Nettoverschuldung und der Pensionsverpflichtungen mit einem Gesamtunternehmenswert von 3,5 Milliarden Euro bewertet.
Der 60-prozentige Anteil von Bayer an Currenta hat einen Eigenkapitalwert von rund 1,17 Milliarden Euro (nach Abzug von Nettofinanzverschuldung und Pensionsverpflichtungen). Zusätzlich veräußert Bayer laut der Mitteilung ein umfangreiches Paket von Liegenschaften und Infrastruktur für 180 Millionen Euro an die Currenta-Gruppe. Bayer erwartet den Abschluss seines Teils der Transaktion im vierten Quartal 2019.
LANXESS als einer der Hauptkunden von Currenta werde MIRA in der Übergangsphase operativ unterstützen und daher seine Beteiligung an Currenta noch einige Monate länger halten, heißt es weiter. Das Unternehmen erwartet, dass seine Transaktion bis Ende April 2020 abgeschlossen sein wird. Der von LANXESS gehaltene Anteil wird mit einem Eigenkapitalwert (nach Abzug von Nettoschulden und Pensionen) von circa 780 Millionen Euro vor Steuern bewertet. Zusätzlich erhält LANXESS eine Gewinnbeteiligung bis zum Abschluss des Verkaufs. Zudem hat sich LANXESS mit MIRA auf zunächst 10-jährige Dienstleistungs- und Versorgungsverträge für die drei Standorte verständigt.
Die Vereinbarung von Bayer und MIRA sieht vor, dass die Unternehmenseinheit bestehend aus Currenta, der Logistiktochter Chemion und der Instandhaltungstochter Tectrion für mindestens die nächsten drei Jahre erhalten bleibt. Die geltenden betrieblichen und tariflichen Regelungen der Currenta-Belegschaft bleiben für diesen Zeitraum ebenfalls in vollem Umfang bestehen.
So reagieren die Aktien von Bayer und LANXESS
Hocherfreut haben Anleger am Mittwoch auf einen Beteiligungsverkauf der beiden deutschen Chemiekonzerne reagiert. Für 3,5 Milliarden Euro trennen sich die beiden Unternehmen vom Chemiepark-Betreiber Currenta. Das bescherte der Bayer-Aktie ein Kursplus von 6,02 Prozent und damit eine Stand von 58,84 Euro. Die LANXESS-Aktie verteuerte sich zeitgleich um 4,04 Prozent auf 50,72 Euro.
Currenta geht inklusive Schulden an Macquarie Infrastructure and Real Assets, eine Fondstochter der australischen Investmentbank Macquarie. Currenta betreibt den Chempark in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen und damit eines der größten Chemie-Areale Europas. 2018 erzielte das Unternehmen inklusive Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Der Deal ist Teil des Konzernumbaus von Bayer.
Experten verwiesen zur Begründung für die Kursgewinne auf die hohe Bewertung von Currenta, an der Bayer 60 Prozent und LANXESS 40 Prozent hält. Der Verkaufspreis liege deutlich über der Markterwartung, sagte Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan.
Ähnlich sah es Markus Mayer von der Baader Bank: "Der Verkaufspreis ist höher als erwartete", schrieb der Analyst in einer Studie. Am Markt hätten zuvor Bewertungen von 2 bis 2,5 Milliarden Euro die Runde gemacht. Daher sei der nun erzielte Verkaufspreis für Bayer wie für LANXESS "eindeutig positiv".
LANXESS habe die Beteiligung bislang mit einem Wert von Null in der Bilanz stehen und könnte daher nun einen Buchgewinn von 550 Millionen Euro erzielen, schrieb Mayer.
An der Börse könnte man nun bereits auf einen weiteren erfolgreichen Beteiligungsverkauf von Bayer spekulieren. "Das Interesse der Anleger richtet sich nun vermutlich auf die strategischen Optionen für einen Ausstieg aus dem Segment Tiergesundheit", sagte Analyst Keyur Parekh von der Investmentbank Goldman Sachs. Dieser solle noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen.
LEVERKUSEN/KÖLN (Dow Jones) / dpa-AFX Broker
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Bildquellen: LANXESS, Arseniy Krasnevsky / Shutterstock
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