Shutterstock und Getty Images schließen sich zusammen - Aktien nach Kurssprung in Rot
Die US-Bilddatenbank Shutterstock und die US-Fotoagentur Getty Images schließen sich zu einem neuen Branchenriesen zusammen. Entsprechende Pläne gaben die beiden Unternehmen am Dienstag bekannt. Die Aktionäre reagierten begeistert.
Werte in diesem Artikel
• Getty und Shutterstock fusionieren
• Neuer Bildgigant als Antwort auf KI
• Kartellrechtliche Bedenken möglich
Wie die US-Firmen Getty Images und Shutterstock am Dienstag per Pressemitteilung bekanntgaben, habe man sich auf eine Fusion geeinigt. Das neue Unternehmen werde den Namen Getty Image Holdings tragen und einen kombinierten Unternehmenswert von rund 3,7 Milliarden US-Dollar besitzen. 54,7 Prozent des fusionierten Unternehmens sollen laut Pressemitteilung im Besitz der aktuellen Getty-Investoren bleiben, der restliche Anteil soll auf die bisherigen Shutterstock-Aktionäre entfallen.
Die Anteilseigner beider Konzerne reagierten begeistert auf die vorgestellten Pläne: Die Getty-Aktie sprang am Dienstag an der NYSE um 24,12 Prozent auf 3,19 US-Dollar hoch, die Shutterstock-Aktie legte bis zum Handelsende um 14,81 Prozent auf 34,50 US-Dollar zu. Am Mittwoch gaben die Papiere jedoch einen Teil der Gewinne wieder ab: Für die Getty-Aktie ging es wieder um 17,71 Prozent nach unten auf 2,62 US-Dollar, die Shutterstock-Aktie büßte im NYSE-Handel 11,12 Prozent auf 30,67 US-Dollar ein.
Fusionierter Konzern als Antwort auf zunehmende Bedrohung durch KI
Ziel der Fusion, die einen der weltweit größten Anbieter für visuelle Inhalte hervorbringen wird, seien Einsparungen von 150 bis 200 Millionen US-Dollar innerhalb von drei Jahren, wie es in der Pressemitteilung heißt. Doch die Fusion zielt nicht nur auf Kosteneinsparungen ab, sondern auch auf die Erschließung zusätzlicher Umsatzmöglichkeiten durch neue Innovationen, etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Denn die zunehmende Verbreitung von KI-Tools wie Midjourney stellt konventionelle Bildagenturen wie Getty oder Shutterstock aktuell vor neue Herausforderungen. Das gestärkte Finanzprofil des fusionierten Unternehmens solle in einem "sich rasch entwickelnden und äußerst wettbewerbsintensiven Umfeld" daher zu einer erhöhten Kapazität für Produktinvestitionen und Innovationen für Kunden führen, so die Unternehmen.
"Wir gehen davon aus, dass die Fusion einen Mehrwert für die Kunden und Aktionäre beider Unternehmen schafft, indem sie attraktive Wachstumschancen nutzt, um den gemeinsamen Umsatz zu steigern, die Produktinnovation zu beschleunigen, erhebliche Kostensynergien zu realisieren und den Cashflow zu verbessern", wird Shutterstock-CEO Paul Hennessy in der Pressemitteilung zitiert. "Angesichts der rasant steigenden Nachfrage nach überzeugenden visuellen Inhalten in allen Branchen hat es für den Zusammenschluss unserer beiden Unternehmen nie einen besseren Zeitpunkt gegeben", ergänzte Getty-Chef Craig Peters, der auch das fusionierte Unternehmen leiten wird.
Kartellrechtliche Hürden voraus?
Wie "Reuters" berichtet, dürfte der geplante Deal, dem beide Unternehmen bereits zugestimmt haben, jedoch die Aufmerksamkeit der US-Kartellbehörde auf sich ziehen. So erwarten einige Experten laut der Nachrichtenagentur, dass die Behörde auch unter US-Präsident Donald Trump die strenge Linie der letzten Jahre weiter verfolgen und genau untersuchen werde, wie sich die Fusion auf das traditionelle Geschäftsmodell des Bildverkaufs an Medienkunden sowie auf das neue Geschäftsmodell, der Öffentlichkeit urheberrechtskonforme Anwendungen der generativen KI anzubieten, auswirken wird. Getty-CEO Peters zeigte sich laut "Reuters" diesbezüglich jedoch unbesorgt. Er habe "großes Vertrauen", dass der Deal die Zustimmung der Wettbewerbswächter erhalten werde, zitiert ihn die Nachrichtenagentur.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Wirestock Creators / Shutterstock.com, Arkananta Kirvisana / Shutterstock.com
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