Deutsche Wohnen-Aktie legt deutlich zu: Deutsche Wohnen verdient 2019 deutlich mehr
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient.
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Das Unternehmen habe sich mit dem Münchener Projektentwickler Isaria Wohnbau, einer Beteiligungsfirma des Finanzinvestors Lone Star, auf den Erwerb einer Plattform für Projektentwicklungen sowie wesentlicher Immobilienprojekte geeinigt, teilte der MDAX-Konzern am Mittwoch in Berlin mit. Der Abschluss des Kaufs soll in diesem Jahr erfolgen.
Der Kaufpreis betrage 600 Millionen Euro, sagte ein Sprecher. Insgesamt sollen 2.700 Wohn- und Gewerbeeinheiten entstehen. Die Hälfte der Projekte befinde sich in München, der Rest in Großstädten wie Hamburg, Stuttgart und Frankfurt. Diese Projekte kämen zu den bereits geplanten rund 2.500 neuen Wohnungen in Berlin hinzu. Insgesamt will die Deutsche Wohnen über drei Milliarden Euro in den Neubau von Wohn-, Pflege- und Büroimmobilien stecken.
Die Aktie legte im Vormittagshandel via XETRA zeitweise 8,6 Prozent auf 34,09 Euro zu. Damit hatten die Papiere gut die Hälfte des infolge des allgemeinen Börsen-Crashs erlittenen Kurseinbruchs wieder aufgeholt. Zum Handelsschluss standen sie noch starke 6,60 Prozent höher bei 33,90 Euro.
"Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in unseren Großstädten ist eine gesellschaftliche Herausforderung", sagte Unternehmenschef Michael Zahn. In den deutschen Großstädten müssten jährlich bis zu 400.000 Wohnungen gebaut werden. "Mit der Isaria haben wir einen exzellenten Projektentwickler gewonnen und setzen nun deutschlandweit Projekte um, die perfekt unserem Fokus auf Metropolregionen und qualitätsvollem, nachhaltigem Bauen entsprechen", fügte er hinzu.
Den großen deutschen Wohnungsvermietern weht wegen anziehender Mieten ein immer stärkerer Wind entgegen. Erst jüngst verlängerte der Bundestag angesichts der anhaltenden Wohnungsnot die Mietpreisbremse um fünf Jahre und verschärfte sie zudem. Künftig können Mieter zu viel gezahlte Miete für bis zu zweieinhalb Jahre rückwirkend zurückfordern.
In Berlin trat gerade ein Gesetz für einen Mietendeckel in Kraft. Damit werden die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen in der Hauptstadt, die vor 2014 gebaut wurden, in den kommenden fünf Jahren eingefroren. Für Neuvermietungen gelten Obergrenzen. Die rot-rot-grüne Landesregierung will damit den zuletzt starken Anstieg der Mieten bremsen. Dies trifft besonders Immobilienkonzerne wie Deutsche Wohnen und ADO Properties, die Immobilien überwiegend in Berlin besitzen.
Im laufenden Jahr erwartet der Konkurrent von Vonovia, LEG Immobilien und TAG Immobilien unter anderem wegen des erst kürzlich in Kraft getretenen Mietendeckels in Berlin mit rund 540 Millionen Euro einen operativen Gewinn (Funds from Operations 1, kurz FFO1) etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
2019 legte der operative Gewinn vor allem dank gestiegener Mieten im Jahresvergleich noch um knapp 12 Prozent auf 538 Millionen Euro zu. Die Vertragsmieten stiegen 2019 um 6,6 Prozent auf 837 Millionen Euro. Im Durchschnitt betrug die Miete pro Quadratmeter 6,87 Euro nach 6,64 Euro im Vorjahr. Unter dem Strich blieben 1,6 Milliarden Euro als Gewinn hängen, ein Rückgang um gut 14 Prozent. Dazu trug bei, dass das Unternehmen den Wert von Wohnungen geringer einschätzt als vor einem Jahr.
Das Management will die Dividende für 2019 von 87 auf 90 Cent je Aktie erhöhen und damit nicht so stark wie auf Basis der bisher vorgesehenen Ausschüttungsquote geplant. Die Anpassung diene zur Finanzierung eines Hilfsfonds in Höhe von 30 Millionen Euro, mit dem das Unternehmen eigene Mieter im Rahmen der Corona-Krise in Härtefällen schnell finanziell helfen will.
Die Deutsche Wohnen vermietet bundesweit rund 161.000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten, einen Großteil davon in Berlin. Zum Portfolio gehören auch Pflegeheime.
/mne/stw/fba
BERLIN (dpa-AFX)
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