Rocket Internet: Neuer Treibstoff gesucht!
Deutschlands bekannteste Onlinegründer Rocket Internet, die Samwer-Brüder, konzentrieren sich mit Erfolg auf das Wachstum ihrer Beteiligungen. Jetzt steht zunächst der Börsengang von Home24 an.
Werte in diesem Artikel
von Birgit Haas, Euro am Sonntag
Die Mutter schreitet als Vorbild voran: Rocket Internet ist mit einem Gewinn ins Jahr gestartet - während alle Beteiligungen von Rocket noch in den roten Zahlen hängen. Nach einem Verlust von 84 Millionen Euro im Vorjahresquartal lag das Gesamtergebnis nach Steuern 2018 bei 72 Millionen Euro.
Die auf Internetfirmen spezialisierte Dachgesellschaft sitzt ohnehin auf einem Berg von Geld. 2,6 Milliarden Euro hatte Rocket Internet Ende März auf der hohen Kante. Weil sich das Management zuletzt auf die Versilberung der Beteiligungen statt auf Neuinvestitionen konzentrierte, hat der Bestand an Barem enorm zugelegt.
Nach dem erfolgreichen Börsengang des Essenslieferdiensts Delivery Hero im vorigen Jahr reduzierte Rocket Internet zu Jahresbeginn seinen Anteil von 13 Prozent auf acht Prozent. 22,4 Millionen Aktien gingen für 660 Millionen Euro an den südafrikanischen Medienkonzern Naspers.
Die Zahl der Beteiligungen ist schon länger rückläufig. Allein 2017 hat sich Rocket Internet von 54 Kandidaten verabschiedet. Die Umsätze durch die Beratung der Töchter gingen im ersten Quartal um knapp ein Viertel zurück. Vorstandschef Oliver Samwer setzt die Verkaufstour ungebremst fort: Rocket Internet warf im April und Mai Aktien des Nahrungsmittellieferanten Hellofresh auf den Markt und verkaufte den südasiatischen Onlinehändler Daraz an den chinesischen Internetriesen Alibaba.
Für das Online-Möbelhaus Home24 gaben die Berliner soeben die Kerndaten des Börsengangs Mitte Juni bekannt.Home24 will 150 Millionen bis rund 170 Millionen Euro einsammeln, um Wachstum in den bestehenden Märkten zu finanzieren. Das noch defizitäre Unternehmen verschlankt aktuell die Lieferstrukturen und will mithilfe künstlicher Intelligenz seine Kunden gezielt bewerben. Rocket Internet hält 41 Prozent und will diesen Anteil behalten.
Gerüchte zu neuer Strategie
Dennoch bleibt die Frage, was Samwer mit dem Geldberg plant. Dividende gibt es bislang nicht. Im Mai hatte Rocket Internet zunächst 9,7 Millionen Aktien für jeweils 24 Euro aus dem Markt gekauft und überdies dem philippinischen Investor PLDT den Ausstieg aus dem Großteil seiner Anteile ermöglicht. Das machte Sinn, weil die Aktie weit unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro notierte und vor allem mit einem Abschlag zum inneren Wert gehandelt wurde. Überdies sucht Rocket Internet nach neuen Investitionsmöglichkeiten: "Wir schauen uns Fintechs an, große vertikale Marktplätze und Sachen rund um die künstliche Intelligenz", sagt Samwer.
Gleichwohl halten sich Gerüchte, dass sich Rocket Internet vom Kapitalmarkt verabschieden könnte, weil sich die Berliner verkannt fühlen. Zudem hieß es, Samwer wolle das Unternehmen langfristig zu einem reinen Risikokapitalgeber wandeln. Dies hatte der Gründer allerdings jüngst verneint.
Beteiligungen wachsen
Unterdessen schaut die Start-up-Schmiede den verbliebenen Beteiligungen beim Wachsen zu. Samwer hatte jüngst das Versprechen kassiert, drei Portfoliounternehmen in diesem Jahr in die Gewinnzone zu führen. Stattdessen kündigte er jetzt an, keine Zielvorgaben mehr machen zu wollen. Nur das Online- Einrichtungshaus Westwing arbeitete in den vergangenen beiden Quartalen profitabel, der Rest der Rocket-Familie wies negative Margen aus. Der Umsatz von Hellofresh aber wuchs auf Eurobasis um 44 Prozent auf 296 Millionen Euro, der von Home24 um 25 Prozent auf 85 Millionen Euro.
Nur der in Schwellenländern aktive Online-Modehändler Global Fashion Group enttäuschte mit 3,6 Prozent Wachstum. Anleger schickten die Aktie daher zum Wochenstart auf Talfahrt. Dabei wirkt der Gewinn der Mutter doch versöhnend.
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Nachrichten zu Rocket Internet SE
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Analysen zu Rocket Internet SE
Datum | Rating | Analyst | |
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03.06.2020 | Rocket Internet SE overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
03.06.2020 | Rocket Internet SE buy | Deutsche Bank AG | |
29.05.2020 | Rocket Internet SE neutral | Barclays Capital | |
03.04.2020 | Rocket Internet SE buy | Kepler Cheuvreux | |
02.04.2020 | Rocket Internet SE overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.06.2020 | Rocket Internet SE overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
03.06.2020 | Rocket Internet SE buy | Deutsche Bank AG | |
03.04.2020 | Rocket Internet SE buy | Kepler Cheuvreux | |
02.04.2020 | Rocket Internet SE overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
20.03.2020 | Rocket Internet SE overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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29.05.2020 | Rocket Internet SE neutral | Barclays Capital | |
23.03.2020 | Rocket Internet SE neutral | Barclays Capital | |
30.01.2020 | Rocket Internet SE neutral | Barclays Capital | |
20.09.2019 | Rocket Internet SE Equal weight | Barclays Capital | |
16.09.2019 | Rocket Internet SE Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.01.2019 | Rocket Internet SE Underperform | Merrill Lynch & Co., Inc. |
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