US-Inflationsrate über 4-Prozent-Hürde - Höchste Steigungsrate seit September 2008
Der Preisauftrieb in den USA hat sich im April sprunghaft erhöht, da der wirtschaftliche Aufschwung und Lieferunterbrechungen die Preise für Waren und Dienstleistungen in die Höhe trieben.
Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Die für den März gemeldete Preissteigerung von 0,6 Prozent wurde bestätigt.
Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung auf 4,2 (Vormonat: 2,6) Prozent. Das ist die höchste Steigerungsrate seit September 2008. Volkswirte hatten nur mit 3,6 Prozent gerechnet. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Die Preissteigerung darf für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat.
In der Kernrate, die die besonders volatilen Komponenten für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, stiegen die Preise um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das ist der stärkste Anstieg seit April 1982. Volkswirte hatten lediglich eine Rate von 0,3 Prozent erwartet. Die Jahresteuerung betrug 3,0 (Vormonat: 1,6) Prozent. Die Prognose hatte auf 2,3 Prozent gelautet.
Die Energiepreise sanken um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, die Benzinpreise fielen um 1,4 Prozent. Die Lebensmittelpreise stiegen um 0,4 Prozent, die Preise für Wohnraum um 0,4 Prozent.
Die Preise für Gebrauchtwagen schossen im April um 10,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat in die Höhe - der größte monatliche Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies machte mehr als ein Drittel des Anstiegs aus, so das Arbeitsministerium.
Von Gwynn Guilford
WASHINGTON (Dow Jones)
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