Mehr als erwartet

US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal spürbar - Konsum wächst nur verhalten

29.10.21 14:45 Uhr

US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal spürbar - Konsum wächst nur verhalten | finanzen.net

Die Arbeitskosten in den USA sind im dritten Quartal 2021 spürbar gestiegen.

Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während Volkswirte nur eine Zunahme um 0,9 Prozent vorhergesagt hatten. Im zweiten Quartal hatte der Anstieg 0,7 Prozent betragen.

Auf Jahressicht lagen die Arbeitskosten im dritten Quartal um 3,7 Prozent höher. Nach weiteren Angaben des Ministeriums lagen die Löhne und Gehälter der US-Arbeitnehmer um 1,5 Prozent höher als im Vorquartal, bei Boni und anderen Vergütungen wurde eine Zunahme um 0,9 Prozent verzeichnet.

Konsum der US-Haushalte wächst im September nur verhalten

Die US-Konsumausgaben sind im September verhalten gestiegen, während die Einkommen sanken. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten exakt mit einem solchen Zuwachs gerechnet. Für August wurde ein revidiertes Plus von 1,0 (vorläufig: 0,8) Prozent genannt.

Die durch die Delta-Variante des Coronavirus ausgelöste Welle neuer Covid-19-Fälle erreichte Mitte September ihren Höhepunkt und ebbt nun ab. Der anhaltende Rückstau in den Versorgungsketten hat zu Engpässen und erhöhter Inflation geführt, so dass die Menschen nicht mehr in der Lage sind, die Produkte zu bekommen, die sie kaufen möchten.

Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Rückgang von 1,0 Prozent. Volkswirte hatten eine Abnahme um 0,4 Prozent erwartet. Das für August gemeldete Plus von 0,2 Prozent wurde bestätigt.

Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator), stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 4,4 Prozent. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Die Preissteigerung darf für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat. In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der Index um 0,2 Prozent auf Monats- und 3,6 Prozent auf Jahressicht.

WASHINGTON (Dow Jones)

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